Warum braucht es einen Zeugen für den Gottessohn? Wer ist Johannes, dass sein Zeugnis etwas zur Glaubwürdigkeit Jesu beitragen könnte? Die Wunder und Reden Jesu Christi geben doch selbst Zeugnis für Ihn.

Es gibt eine gute Antwort auf diese Frage, die schon bald nach dem Tod Christi diskutiert wurde. Brauchen wir die Propheten? 200 Jahre nach Christus lebte Origenes einer der berühmtesten Theologen in der Geschichte des Christentums. Er gilt als einer der ersten christlichen Autoren, die auf dem Niveau der antiken Philosophen argumentierte. Er kannte persönliche Bekehrungsgeschichten. Die Verfolgungen waren noch nicht vorüber und trotzdem konnte sich schon eine aktive christliche Kirche entwickeln, die auch intellektuell große Leistungen brachte. Origenes stellt diese Frage nach den Propheten, die über Christus weissagten. Er schreibt: Es gibt „viele Gründe ..., die zum Glauben führen, und sehr oft ist es so, dass Personen, die der eine Aufweis gleichgültig lässt, aufgrund eines anderen den Glauben annehmen. Und Gott ist für alle Mensch geworden.“ (Catena aurea, 3. Adv.So B)

Jeder von uns könnte seine Glaubensgeschichte erzählen: Welches Argument überzeugt mich? Welche Erfahrung habe ich mit Gott gemacht? Wer sind meine Lehrer im Glauben an Gott?

Johannes der Täufer ist ein gewichtiger Zeuge für Christus. Am Anfang des Evangeliums wird er als Gewährsmann genannt, „um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Johannes war nicht selbst der Messias, das sagte er ausdrücklich. Viele kommen durch ihn zum Glauben daran, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Er sieht sich als „Stimme eines Rufers in der Wüste“.

Johannes zieht die Menschen an. Sie kommen erwartungsvoll zu ihm. Sogar die Hohenpriester lassen ihn befragen.

Wir kennen in unserem Leben diese Zeugen, die uns in den Glauben geführt haben. Ihr Zeugnis kam immer gerade rechtzeitig, oft unscheinbar, aber wirksam. Ich erinnere mich an unseren Religionslehrer, der es mit unserer Klasse nicht immer leicht hatte. Aber er hat gute Spuren hinterlassen. Ein Klassenkollege, der heute ein bekannter Arzt ist, spricht immer gut von ihm. Was bewegt uns an den Zeugen des Glaubens?

Johannes lebte ganz einfach. Er war bescheiden in seinem Auftreten und in seiner Meinung von sich selbst. Gleichzeitig konnte er Wissen weitergeben. Am letzten Sonntag hörten, dass er aus den Büchern Jesaja und Malaechi zitierte. Sein Zeugnis ist nicht eine Privatmeinung. Er ist Teil einer wichtigen Überlieferung von Propheten, die alle auf Christus hinweisen. Johannes der Täufer durfte ihn als letzter der Propheten selbst sehen.

Durch unser Leben werden wir selbst zu Zeugen, dass es Gott gibt und dass Er wirkt. Der hl. Franziskus ist bekannt für seinen Rat an die Mitbrüder: Gebt Zeugnis vom Glauben, und wenn es sein muss, auch mit Worten. Jedes Lächeln, jedes Zuhören, jeder kleine Dienst ist Zeugnis, wenn er aus der Kraft des Glaubens kommt. Allein schon das Bewusstsein, dass Gott da ist, strahlt aus: „Meine Seele jubelt über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit.“ 

Gott selbst erwählt sich seine Zeugen. Er legt Seine Botschaft in ihre Hände, um den Menschen nahe zu sein. Amen.

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