Johannes der Täufer ist ein herausragendes Beispiel für einen suchenden Menschen. Er verkündet, was er selbst noch nicht gefunden hat. Obwohl er mit Jesus verwandt ist, hat er Ihn nicht als Messias erkannt. Einmal fragt er: „Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ (Mt 11,3)

Johannes lebte aus dem Glauben des Volkes Gottes. Er spürte, dass der Herr uns Menschen entgegenkommt. Was die Israeliten Jahrhunderte erwartet hatten, wurde bald Wirklichkeit. Wie konnte man sich auf den Messias vorbereiten?

Der Täufer zog sich in die Wüste zurück, um dort den Menschen zu predigen. Sie kamen neugierig, weil sich sein Ruf verbreitete. Warum wählte er die Wüste? Sie ist der Ort, wo aller menschlicher Glanz in den Hintergrund tritt. In der Wüste ist der Himmel klar sichtbar. Es gibt keine menschlichen Bauwerke, keine Geschäftigkeit. Für viele sind unsere Wälder, unsere Berge wie eine Wüste im geistlichen Sinn. Sie erleben dort die Nähe Gottes in der Abgeschiedenheit und gleichzeitig die Schönheit der Schöpfung in ihrer Ursprünglichkeit.

Auf diesen Ursprung und dieses Ziel weist Johannes hin. Seine Eltern Elisabeth und Zacharias waren schon auf den Gedanken des kommenden Messias ausgerichtet. Sie gehörten zur Verwandtschaft Jesu. Elisabeth war die Tante oder Cousine Marias. Sie freuten sich über ihren Sohn Johannes, der ihnen in hohem Alter geboren wurde. Ihr Beispiel prägte ihn.

Für Johannes sind schon aus der Familientradition die Schriften des Alten Testaments präsent. Er gilt als Brücke zwischen den beiden Epochen des Volkes Gottes: der Zeit, als das Volk Gottes, die Israeliten auf den Messias warteten, und der Zeit, als Gott Mensch wurde.

So bezog sich Johannes auf zwei Propheten, als er in der Wüste rief: Der Evangelist Markus erwähnt nur einen, nämlich Jesaja, den größten der Propheten. In den Worten des Johannes erkennen wir noch einen anderen Propheten, den letzten im Alten Testament: Maleachi. Beide Propheten reden vom Messias, der kommt, vom Boten, der Ihn verkündet, und von den Menschen, die Ihm, dem Messias, die Straßen ebnen sollen.

Der Täufer spürt in sich die Berufung, Bote des Herrn zu sein. Er will seine Zeitgenossen auf das Kommen Gottes hinweisen, sie vorbereiten. Dabei ist er selbst auf dem Weg. Umkehr und Taufe sind die Schlüssel zum neuen Leben auf Gott hin.

Wie leicht kann man auf Gott vergessen! Wie schnell kann man vom Weg abkommen! Letzten Sonntag, als die Straßen verschneit waren, rutschte ein Autofahrer auf der Straße zwischen Enzersfeld und Flandorf von der Fahrbahn in das Feld ab. Der arme Mann stand neben dem Auto und der Polizei und wartete auf die Feuerwehr. Das Bild bleibt mir vor Augen: Wer braucht nicht andere Menschen, um auf dem Weg des Glaubens zu bleiben? Wer ist schon vom Weg abgerutscht und hat durch andere Menschen wieder zurückgefunden?

Durch unser Leben verkünden wir wie Johannes das Evangelium: Von der Geburt bis zur Auferstehung – immer zeigt Christus, wie Er Menschen auf den guten Weg zurückführt. Das bringt uns der Advent in Erinnerung. „Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.“ (Jes 40,11) Amen

FÜRBITTEN

Lasst uns beten zu unserem Hirten Jesus Christus:

Guter Hirt Deiner Herde;
-    komm und führe die Menschen in Deiner Kirche zusammen.
Komm den Hirten Deines Volkes zu Hilfe;
-    damit sie es leiten und hüten, bis Du kommst.
Stärke alle, die für andere in der Politik, in den Vereinen, in den Unternehmen und in den Schulen Verantwortung tragen;
-    gib, dass sie immer das Gute wollen.
Du bist unser Vorbild und unser Ziel;
-    hilf uns Firmlingen, den Weg zum Glauben zu finden.
Viele haben Dich nicht verstanden;
-    steh den verfolgten Christen bei, dass sie nicht verzweifeln.
Offenbare Dich unseren Verstorbenen;
-    schenke allen ewiges Leben, die auf Deine Stimme hörten.

Denn Du schenkst uns Deine Gegenwart, dafür danken wir Dir heute und in alle Ewigkeit. Amen.

heiligenlexikon_button.png

button_evangelium_neu.jpg

  • Default
  • Titel
  • Datum
  • Random
MEHR ANZEIGEN Alle anzeigen

Joomla!-Debug-Konsole

Sitzung

Profil zum Laufzeitverhalten

Speichernutzung

Datenbankabfragen