4. Fastensonntag „Laetare“ - 14. März 2021

„Laetare Jerusalem: et convéntum fácite, omnes qui diligitis eam“ - Freue dich, Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr sie liebt!

Der Introitusvers der Heiligen Messe hat diesem Sonntag seinen Namen - Laetare - gegeben. Freude inmitten einer „Bußzeit“? Freude einer Stadt? Dies bedarf doch einer genaueren Betrachtung. 

Die Ursache der Freude ist unser Blick auf Ostern hin.

 

So sagt uns unser Heiliger Vater, Papst Franziskus, in seiner Botschaft zur Fastenzeit 2021: „Wie das gesamte christliche Leben wird schon der Weg der Fastenzeit gänzlich vom Licht der Auferstehung erhellt, das die Gesinnung, die Haltung und die Entscheidungen dessen beseelt, der Christus nachfolgen will.“

 

 Jesus schenkt dem Nikodemus im nächtlichen Gespräch ein Zeichen, das ihm aus der Geschichte Israels zutiefst vertraut war: Mose musste in der Wüste die kupferne Schlange auf einem Pfahl „erhöhen“, alle die zur Schlange aufschauten, blieben vom Gift der Nattern verschont, waren also herausgelöst - „erlöst“ aus den irdischen Unheilszusammenhängen. Und dieses Bild in seiner geheimnisvollen beinahe magischen Symbolik ist Vorausbild auf die „Erhöhung“ des Menschensohnes. Er wird an den Pfahl des Kreuzes gebunden, aufgerichtet vor den Augen der Menschen. Doch Erhöhung deutet schon auf die Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn hin. So dürfen wir das Leiden Jesu, seinen Kreuzestod, der uns aus den Unheilszusammenhängen der Welt herauslöst, uns die Tür zum Neuen Leben öffnet, in der Freude des österlichen Lichtes sehen. „Laetare Jerusalem“ - Freue dich Jerusalem!

Doch warum soll eine Stadt sich freuen? - Mit dem Herrn Jesus Christus ist das Neue Jerusalem, die Kirche eingesetzt als Sakrament des Heils für diese Welt. Und jährlich soll die Kirche als Ganze ihre Freude verstärken und erneuern über die Heilstat des Gottmenschen Jesus Christus. Jährlich neu dürfen wir uns in diesen Tagen der österlichen Bußzeit auf diese Freude aller Freuden vorbereiten. Nicht irdisches Glück, nicht die kurzlebige Freude über materielle Dinge, sondern die tiefe und innige Freude über das Leben, das uns Christus erworben hat. 

Vielleicht fällt es uns oft nicht leicht, diese Freude im Herzen zu haben, angesichts der „Situation der Kirche“, wie wir sie tagtäglich erleben, vor allem, wie sie von den Medien uns in oft sehr verzerrter Weise vor Augen gestellt wird. Doch der Aufruf: „Freut euch mit ihr (der Kirche), alle, die ihr sie liebt!“ zeigt uns, worum es in Wahrheit geht: Die Liebe zur Kirche - nicht das ständige Hinschlagen auf sie - lässt in uns die Freude über das Leben, die Freude über die Erlösung neu erstarken. Denn aus dem Trümmern einer einst so mächtigen Stadt Jerusalem erbaut der Perserkönig Kyrus das Haus Gottes, den Tempel Gottes neu. Aus den Trümmern eines säkularisierten Christentums, das oftmals im Populismus zu versinken droht, baut der Herr seine Kirche täglich neu auf. Und unser Beitrag ist, uns nicht entmutigen zu lassen, sondern unseren Blick auf das Kreuz und auf die Sonne des Ostermorgens zu richten. Denn dort und nur dort liegt unser Leben, unser Heil und unsere wahre Freude!

 

Mit dem heiligen Vater dürfen wir beten: „Maria, die Mutter des Erlösers, treu zugegen am Fuß des Kreuzes und im Herzen der Kirche, stehe uns mit ihrer fürsorglichen Gegenwart bei, und der Segen des Auferstandenen geleite uns auf dem Weg zum österlichen Licht.“

Amen. 

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