3. Sonntag im Jahreskreis B - 24. Jänner 2021

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Das Evangelium beginnt so gar nicht als Frohbotschaft! Da ziehen dunkle Wolken über der Verkündigung des Messias auf. Sein Vorläufer, Johannes der Täufer, wird ins Gefängnis geworfen. Dem Diktator-König Herodes und seiner unrechtmäßigen Ehefrau Herodias ist es unerträglich geworden, die Wahrheit aus dem Mund des Johannes zu hören. 

Aber genau in diese Situation von Dunkelheit und Verfolgung tritt Jesus auf. Er beginnt sein öffentliches Wirken mit dem Ruf zur Umkehr und der Verheißung des anbrechenden Königreiches Gottes. Er beginnt seinen Weg - nicht mit einer billigen Vertröstung, sondern mit dem klaren Hinweis darauf, was Gott mit dieser Welt vorhat. Doch um diesen Willen Gottes erfassen zu können, um die Bereitschaft zu gewinnen, diesen Weg auch mitzugehen, selbst in die Erlösung eintreten zu können, bedarf es der Umkehr. Der Abkehr von der Blindheit des irdisch Gesinnten, dessen Geisteshorizont an den eigenen vier Wänden oder am sichtbaren Horizont dieser Welt endet. Der Abkehr von den Wegen des Egoismus und der Ellbogenmentalität, hin zur Bereitschaft, sich selbst ganz herzuschenken, um von Gott alles geschenkt zu bekommen. 

Und dieser Weg, zu dem Jesus aufruft, muss als Botschaft des Lebens und des Heils hinausgetragen werden in die Dunkelheit und Todverfangenheit dieser Welt. Dazu braucht es die Nachfolge. „Geht hinter mir her“, sagt Jesus zu den zukünftigen Jüngern. Geht in meinen Fußspuren. 

Und diese Nachfolge hat einen entscheidenden Nachteil - rein irdisch betrachtet. Da gebe ich meinen eigenen Weg auf, um den Weg des Herrn zu suchen. Da muss ich Schritt halten mit seiner Geschwindigkeit, um nicht den Anschluss zu verlieren. Da sehe ich den Herrn nur von hinten, nicht sein lächelndes und gewinnendes Angesicht, das mich einst angesprochen und eingeladen hat. Da sehe ich sozusagen viel stärker die Schattenseite des Heils und der Kirche…

Doch Gottes Heil geht seinen Weg durch diese Welt. Und gerade in Momenten der Krise und Verfolgung - Paulus spricht davon - muß der Blick noch viel intensiver auf den Weg des Herrn gerichtet sein. Und in die Blindheit und Taubheit einer Menschheit, die mit dem Verlust sittlicher und ethischer Werte im Begriff ist, sich selbst zu verlieren, kann und muß ein Aufruf zur Umkehr erfolgen. Beten wir um Mut, diesen Weg mit dem Herrn mitgehen zu können. Und beten wir darum, dass der Aufruf zur Umkehr auch in unseren Tagen auf solch offene Ohren stößt wie bei den Menschen von Ninive. 

Geh hinter mir her, sagt Jesus auch heute zu Ihnen und zu mir. Brechen wir auf, lassen wir uns ziehen und leiten, im Vertrauen darauf, dass der Weg des Herrn für uns der Weg des Heils und des Lebens ist. 

Amen.

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