3. Adventsonntag B - 13. Dezember 2020

Advent bedeutet für uns immer ein Zweifaches: Ein Wahrnehmen der Sehnsucht und Not unserer Zeit  und einen neuen Aufbruch, eine neue Hoffnung. Waren die Texte der letzten Sonntage noch vom Gedanken der Sehnsucht beherrscht, so leuchtet uns heute schon mehr und mehr das weihnachtliche Licht der Hoffnung und des Neubeginns entgegen.

Aus dem 3. Jesajabuch durften wir eine Stelle hören, die der Prophet von der Befreiung des Volkes spricht. Israel war befreit, die Gefangenschaft in Babylon war zu Ende. Die Menschen durften Gott dankbar sein und erkannten: Der Geist Gottes war und ist hier am Werk.

Jesus wird sich diese Stelle in der Synagoge zu eigen machen, auf sich beziehen und damit so manchen die Augen öffnen, daß all das von den Propheten in oftmals dunklen Bildern vorgezeichnete nun in ihm seine Vollendung gefunden hat.

 

Den Gedanken des Aufbruchs und Neubeginns dürfen wir uns auch vom Völkerapostel Paulus neu ins Herz legen lassen. Wir sollen Freude über den Herrn und im Herrn erwecken. Unser Herz soll aufjauchzen über die frohe Botschaft von der Nähe und Gegenwart Gottes. Paulus schreibt dies in einer Zeit, da er selbst in schwerster Bedrängnis ist, im Gefängnis auf die Vollstreckung des Todesurteiles wartet. Und in dieser Zeit der Not, vielleicht auch der – jedem Menschen eigenen – Sehnsucht nach Befreiung aus dem eigenen Schicksal, kann er diese Worte verfassen: „Freut euch allzeit im Herrn!“

Doch er sagt noch etwas Zweites: „LÖSCHT DEN GEIST NICHT AUS!“

Wie schnell kann uns dies doch passieren, wenn wir nach so manchem seelischen Höhenflug wieder zurückfallen in das Dunkelgrau unseres sorgenbeladenen Alltags.

 

Den Mut zum Wagnis, den Mut zur eigenen Umkehr, den Mut, seine verfestigten selbstgestrickten Gedankengebäude niederzureißen, diesen Mut wollte Johannes der Täufer den Menschen seiner Zeit mitgeben. Er wies hin auf den Erlöser, der unerkannt unter den Menschen war, der sich in die Reihe der Sünder eingeordnet hat. 

Johannes der Täufe bildet so gleichsam den Brückenbauer zwischen den Zeiten. Der Zeit der Sehnsucht auf das von Gott verheißene Heil und die Zeit der Erlösung durch Jesus Christus. Johannes steht auf der Schwelle der Zeiten.

Heute sind wir aufgerufen, selbst solche Rufer in der Wüste zu sein, hinzuweisen auf den Erlöser, indem wir selbst uns als erlöste Menschen erweisen und bewähren.

Heute ist der Zeitpunkt des Anfangs. Nicht erst morgen, nicht erst beim nächsten Advent im nächsten Jahr.  Wir sind gefordert, als Rufer in der Wüste unserer Gesellschaft neu aufzurütteln und auf Jesus hinzuweisen. Fangen wir heute damit an – lassen wir uns in der Freude auf das Weihnachtsfest vom Herrn den Mut und die Kraft dazu schenken.

Amen.

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