2. Sonntag nach Weihnachten - 3. Jänner 2021

Liebe Gläubige!

Noch einmal haben wir im Evangelium jenen wunderbaren Prolog des Johannesevangeliums verkündet bekommen. Noch einmal in dieser Weihnachtszeit haben wir die Worte vernommen : „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt…“

Dieser Satz und jener Aufruf des Apostels Paulus aus dem Epheserbrief „in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen“, soll uns gleichsam als Leitmotiv in dieses neue Jahr begleiten. 

Gott hat uns erwählt. Mehr noch - vor aller Schöpfung sind wir bereits in Jesus Christus erwählt worden. Kein Anhängsel der Schöpfung, kein „Fehlprodukt der Evolution“ ist der Mensch, sondern erwählter Sohn, erwählte Tochter des Vaters. Keine Erwählung irgendwann in der Zeit des Menschseins, schon gar nicht ob unserer Verdienste, sondern eine Erwählung im Gottessohn Jesus Christus. Weil Gott in seinem eingeborenen Sohn Mensch geworden ist, hat er uns als Söhne und Töchter erwählt und angenommen. Und dies ist kein Herrschertitel, schon gar kein „Titel ohne Mittel“, wie wir sie gerne in unserer heutigen Gesellschaft verteilen, zumeist nicht einmal mit irdischem Verdienst gekoppelt, sondern als „Alterserscheinung“. Es geht in dieser Erwählung um einen Auftrag: „Heilig und untadelig leben vor Gott“, heißt dieser Auftrag. Und dieser Auftrag ist anders und tiefgreifender als so manche Neujahrsvorsätze, die wir - wenn wir ehrlich sind - schon heute am 3. Tag des Neuen Jahres vergessen haben…  Dieser Auftrag ist begleitet von seinem „gnädigen Willen“, weil wir von Gott zu einem Ziel erwählt sind, zur Gemeinschaft mit ihm. 

Sein Wort soll in unserem Leben neu Fleisch werden. Gottes Wort, seine Heilsbotschaft soll nicht sinn- und inhaltslos verklingen, sondern Form und Gestalt annehmen in unserem Leben und Wirken der Kirche. Gemeinschaft mit Gott halten heißt Communio - und unser Heiliger Vater sagt, diese Communio mit Gott ist nicht möglich ohne die Communio, die Gemeinschaft untereinander - Wir sind erwählt, um als Gemeinschaft der Kirche Zeugnis abzulegen für das menschgewordene Gotteswort. Wir sind erwählt und beauftragt, unser Leben danach auszurichten, dass wir jene Lichtspur in unserem Leben ziehen, von der das Evangelium sagt: „Das Licht kam in die Finsternis, doch die Finsternis hat es nicht ergriffen“ 

Gott hat sein Licht in Jesus Christus mitten unter uns gebracht, ist Mensch geworden. Er spricht uns in menschlicher Sprache an, liebt uns in menschlicher - und doch göttlich-unendlicher Liebe. Er öffnet sich unserem Verstand, wenn wir ihn suchen. Er lässt sich verstehen, wenn wir uns ihm öffnen. Und er erfüllt uns mit Freude, wenn wir begreifen, was Gotteskindschaft wirklich bedeutet. 

Amen.

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