Hirtenamt - 25. Dezember 2020

„Sagt der Tochter Zion: Sieh her, jetzt kommt deine Rettung.“ -Mit diesem Schlüsselsatz der Ersten Lesung dürfen wir an das Geheimnis des heutigen Tages herangehen.

Rettung und Erlösung, Freude - das sind die Grundlagen dessen, was wir heute feiern. Gott wird Mensch, er tritt in unsere menschliche Geschichte ein. Konkret damals in die tragische Zeit der Besatzung des gelobten Landes durch die Römer, in die Situation eines Aussenpostens des großen Reiches. In die Situation der Armut und Unterdrückung von Menschen, ob von außen oder auch aus sich selbst durch Sünde und Gottvergessenheit. Gott tritt ein in die Armut menschlicher Geschichte - damals wie heute. Und deshalb sind Randfiguren der menschlichen Gesellschaft - die Hirten - damals die Zeugen seiner Geburt als Mensch Jesus. Deshalb wird diesen Hirten zuerst die Frohe Botschaft verkündet. Jenen, die verachtet waren von der Gesellschaft, draussen auf dem Feld übernachten mussten bei ihren Herden, als Diebespack verschrieen waren. 

Ihnen wird die Geburt des Retters verkündet. Nicht den Reichen und Selbstgefälligen in den prunkvollen Palästen der Städte, nicht dem religiösen Establishment der damaligen Zeit, die das Wort Gottes nicht mehr verkündeten, um den Menschen dadurch Rettung und Befreiung zu schenken, sondern um die eigene Position zu stärken und zu festigen und das eigene Einkommen zu sichern. 

Gott wird Kind im Stall von Betlehem als Kind einfacher Eltern, irgendwo am unteren Rand des Mittelstandes, eine Handwerkerdynastie, hervorgegangen aus dem ehemals prunkvollen Königshaus David, das über 1000 Jahre langsam absteigen und demütig werden mußte. 

Gott wird Kind hier und heute in unserem Herzen, wenn wir unsere Armut eingesetehen, unsere Bedürftigkeit nach Heil und Erlösung, unser Sehnen nach einem Gott, der uns aufrichten kann in der Gebeugtheit unter der Last dessen, was wir uns in diesem Leben aufgeladen haben. 

Gott wird Kind in unserer konkreten Welt und Lebenssituation. An uns liegt es, es den Hirten gleich zu tun. Aufbrechen. Zum Herrn gehen. „Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.“

Dann wir uns die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes in unserem Leben bewusst werden. Und wir werden diese ausstrahlen können und unsere Mitmenschen dafür gewinnen. 

Amen. 

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