27. Sonntag im Jahreskreis A

Eine „Perle biblischer Dichtung“ haben wir heute in der ersten Lesung gehört: Das Lied vom Weinberg aus dem Buch Jesaja. Der Weinberg erscheint oft in der bildreichen Sprache des Alten Testaments. Aber unbestrittener Höhepunkt all dieser Bilder ist das heute gehörte Weinberglied. Die Menschen, die Jesus zugehört haben, müssen aufgehorcht haben, als er sein Gleichnis mit exakt denselben Worten begann. 

Was will uns das Weinberglied des Jesaja sagen? 


Die sorgfältige Bearbeitung des Weinbergs ist umsonst gewesen. Wer ist schuld? Sicher nicht sein Besitzer, der alles für das Gedeihen getan hat. Der Weinberg selbst, das auserwählte Volk, wird hier angeklagt. Das auserwählte Volk hat die Verheißung des Erlösers bis zu seiner Ankunft durch die Geschichte getragen. Der Weinberg, das ist auch das neue Volk Gottes, die Kirche, die das Werk des Erlösers durch die Zeiten weiterträgt; das sind also wir selbst, die wir mit Christus durch Taufe und Firmung verbunden sind. Fragen wir uns also

selbst: Sind unsere Werke süsse Trauben oder saure Beeren? Fragen wir uns, ob wir als Verwalter dieses Weinbergs, der Kirche, den Auftrag des Gutsherren Gott in der rechten Weise erfüllen. Oder passiert es uns immer wieder, wie der Psalm sagt, dass dieser Weinberg geplündert wird, ja der Eber aus dem Wald kommt und wühlt?

Was macht denn unsere Beeren sauer? Unsere Erfahrung zeigt uns, dass die Sünde die bittere Frucht unseres Lebens ist. Damit unser Weinberg süsse Trauen trägt, ist es nötig, ihn - der Fürsorge Gottes entsprechend - sorgsam zu pflegen. Lieblosigkeiten, voreiliges Urteilen, unterschwelliges Nachtragen, träge Pflichterfüllung mögen nur lässliche Sünden sein. Aber sie richten in der Seele großen Schaden an. Deshalb heißt es im Hohenlied: „Fangt die kleinen Füchse, die den Weinberg verwüsten“. Das ist der Weg, im Umgang mit unserem Herrn und Meister feinfühliger zu werden. Deshalb ermuntert uns der Apostel Paulus heute, auf all das Gute zu achten, das es in der Welt gibt. Die Bedachtsamkeit im Umgang mit Gott und unseren Mitmenschen, der Versuch, ein Wort des Verzeihens zu finden und nicht ein Wort der Anklage, das ist gleichsam der „Der Dünger“ und die wahre Pflege des Weinbergs, der Kirche. 

Denn daran soll man die Jünger Christi erkennen - am Widerspiegeln der göttlichen Liebe in dieser Welt!

Amen. 

 

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