21. Sonntag im Jahreskreis A - 27. August 2017

Wer die Schlüssel hat, der hat die Macht. Davon konnten zu spät Heimgekommene in den Wiener Zinskasernen ein Lied singen, wenn sie den Hausmeister herausläuten mussten, damit er ihnen die Türe aufsperrt. Davon können Hotelgäste in von Klosterschwestern geführten Pensionen in Rom ein Lied singen, die sich striktest an die Öffnungs- und Schließzeiten halten müssen. 

Die Schlüsselgewalt ist ein Begriff, der offenbar den Menschen des 8. vorchristlichen Jahrhunderts schon klar und einsichtig war, wie wir aus dem Buch Jesaja heute gehört haben. Und wir wissen, wie die "Schlüssel des Himmelreiches" dem Petrus übergeben werden. Aber nicht einfach so. 

Da steht davor das klare Bekenntnis des Petrus zum Herrn Jesus Christus. Dass dieser Jesus, dieser Wanderprediger und Wundertäter, nicht einfache einer von vielen ist, nicht eine zeitliche Erscheinung, die aufleuchtet, um dann wieder in der Vergessenheit der Geschichte zu versinken. Dass es da vor ihm niemand vergleichbaren gegeben hat - und dass auch keiner mehr kommen wird, der höher oder wenigstens gleich gestellt ist. Denn es ist Gott selbst, der Sohn des Lebendigen Gottes. Es ist der Gesalbte Gottes, der Messias, der Christus, wie ihn die Propheten vorausverkündet haben. 

Das ist die Grundlage. Dieses Bekenntnis des Petrus. Er wird in seinem Bekenntnis, in seinem Glauben, in seiner Bereitschaft, Zeugnis abzulegen für diesen Herrn und Erlöser, nun von Christus zum Felsen erklärt. Zum Fundament der Kirche, der großen Gemeinschaft all jener, die sich zum Herrn gehörig erklären und dafür Zeugnis ablegen. Ihm wird die Binde- und Lösegewalt übertragen, die seine Nachfolge, die Päpste als Bischöfe von Rom bis heute inne haben. 

Das bedeutet "Schlüsselgewalt" im christlichen, katholischen Sinne. Nicht die Übernahme eines Amtes und der damit verbundenen Machtbefugnisse, sondern zuerst das klare Bekenntnis zu der alles überwindenden Wahrheit des Glaubens, die den Herrn Jesus Christus als Gottes Sohn verkündet und sein Wirken zum Heil der Welt als Frohe Botschaft hinausträgt. 

Amen. 

 

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