12. Sonntag im Jahreskreis A - 25. Juni 2017

Jeremia kennt seinen Auftrag. Dem Volk Gottes Mahnung und Warnung, aber auch seine Verheißung und Gnade zu verkünden. Und Jeremia weiss um das Schicksal des Propheten. Er muss Hass und Verfolgung erdulden, Unverständnis  und Ablehnung. Und zugleich - hier müssen wir als Christen hellhörig werden - weiss er sich bei Gott unendlich geborgen. Er darf darauf vertrauen, dass am Ende die Gerechtigkeit siegt, dass seine Verfolger straucheln und fallen. Der Prophet geht seinen Weg in Gottes Auftrag - weil er Gott ganz hinter sich weiss. 

Diese Spange zwischen Auftrag - Ablehnung  und Geborgenheit bei Gott ist die Grundsituation jedes Menschen, der Gottes Botschaft von Gnade, Erlösung und Befreiung verkünden will. - Und es geht nicht nur um ein persönliches Wollen, es geht um viel mehr - um Gottes Auftrag, um Berufung. Eine Berufung, der wir alle uns stellen müssen. Denn der Ruf Gottes ist an uns ergangen. In der Taufe, als Er uns liebevoll zusagte: „Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt!“, in der Firmung, wo uns der Heilige Geist geschenkt wird, als Gabe Gottes, als Siegel, als Erkennungsmerkmal und Zeichen der Zugehörigkeit. 

Jesus spricht seine Jünger an, ruft sie auf, furchtlos die Frohe Botschaft zu verkünden - im Vertrauen, dass unser himmlischer Vater dabei an unserer Seite steht. Verkündigung aber besonders dort, wo es nicht ganz so einfach ist. Weit über den geschützten Rahmen des Kirchenraumes hinaus - weit hinaus über die Grenzen der pfarrlichen Bibel- oder Glaubensgesprächsrunden, wo man ja mit Gleichgesinnten im Austausch bleiben kann. 

Fragen wir uns: Wie geht es mir mit meinem Glaubenszeugnis am Arbeitsplatz, im Freundeskreis, in der eigenen Familie? - Halte ich lieber still, um „unnötige“ Diskussionen zu vermeiden? Verheimliche ich meinen Freunden, dass ich am Sonntag die Heilige Messe mitfeiere? Traue ich mich, das Wort zu erheben, auf Ausflügen, in Reisegruppen, dass es mir wichtig ist, den Sonntagsgottesdienst zu besuchen? 

Bin ich bereit, Rede und Antwort zu stehen für meinen Glauben? Mich einzusetzen für Gottes Wort und Weg, wo die Würde des Menschen, seine Reinheit, wo Gottes Gebot auf dem Prüfstand stehen?

Fragen, die beinahe ein Beichtspiegel werden können, für Priester und Gläubige, für Seminaristen und auch Familienväter und -mütter. 

Prüfen wir unser christliches, kirchliches, katholisches, Leben, ob das Bekenntnis zu Jesus Christus wirklich das Fundament bildet. Denn dann ist unser Name von Jesus schon liebevoll ausgesprochen im Angesicht des lebendigen Gottes. 

Amen.

 

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