Pfingstsonntag

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Das Pfingstfest, von dem die Apostelgeschichte heute berichtet, war einer der drei großen Festtage der Juden. Da pilgerten viele Israeliten nach Jerusalem, um Gott im Tempel anzubeten. Das Fest war 50 Tage nach dem jüdischen Osterfest, aus dem Wort „pentecoste“ - „Fest der 50 Tage“ wurde das deutsche Wort „Pfingsten“. 

Bei diesem Fest handelt es sich nicht um irgendeine Erinnerungsfeier an ein Ereignis aus der Geschichte des Volkes Israel, sondern um ein Dankfest, um eine Art „Erntedankfeier“. Mit Ostern und dem Laubhüttenfest gehörte es zu den Pilgerfesten, an denen jeder männliche Israelit verpflichtet war, den Tempel in Jerusalem aufzusuchen. Später kam dann die Erinnerung an die Übergabe der 10 Gebote am Berg Sinai dazu. 

Gott hat es so gefügt, dass genau dieses Fest, ein Dankfest für die Gottesgaben, sowohl des Gesetzes wie auch der Gaben der Ernte, es war, an dem der Heilige Geist über die Jünger ausgegossen werden sollte. 

Wind und Feuer sind die Zeichen des Heiligen Geistes, wie wir es heute gehört haben. Wind und Feuer waren schon im Alten Bund die Zeichen für die Gegenwart Gottes. 

Gott selbst ist ein solches verzehrendes Feuer, die Gewalt, die alles durchdringt und alles, was ihm bestimmt ist, läutert und reinigt. Daher bitten wir als Kirche immer neu „Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe!“

Feuer gibt nicht nur Wärme, es reinigt nicht nur. Es gibt auch Licht. Es weist daher ganz stark auf Jesus, das Licht der Welt, hin. Und Jesus sagt dies auch seinen Jüngern zu, dass sie Licht der Welt sind. Dieses Leuchten darf hineinstrahlen in unseren Alltag. Das Licht des Glaubens, der Glanz der Wahrheit um die Sinnzusammenhänge dieser Welt, fernab von allen innerweltlichen oder esoterischen Erklärungsmodellen, soll neu zum Leuchten gebracht werden. Durch uns! Durch alle, die an den Herrn Jesus Christus glauben, die zu seiner Kirche gehören, die auf den Namen des dreifaltigen Gottes getauft sind, die gesalbt sind mit dem Hl. Geist im Sakrament der Firmung, die teilhaben am heiligen Opfer der Eucharistie, die Mahlgemeinschaft halten mit dem Herrn. 

Deshalb dürfen wir inständig um diesen Geist Gottes bitten. Gerade in den Tagen von heute, die oftmals so geistlos geworden sind. Weil Gottes Heiliger Geist ersetzt wurde durch den Ungeist menschlichen Profitdenkens. 

Auch der Wind ist Sinnbild göttlicher Gewalt. Die „ruah“ schwebte über den Wassern der Urflut, ist der belebende Atem Gottes. 

Vielleicht kennen Sie auch dieses angenehme Gefühl an einem heißen Sommertag, wenn ein leichter Wind aufkommt, eine erfrischende Kühle zu spüren ist. Oder auch der Wind, der die Wolken vom Himmel wegfegt und der Sonne wieder Raum zum Scheinen gibt. 

Wir Christen sollten „Wind“ machen! Im Guten Sinne. Nicht Wind um die eigene Person, ums eigene EGO, sondern diesen belebenden Atem Gottes, seinen Heiligen Geist in der Welt wehen lassen. 

Warum fällt uns dies oftmals so schwer? 

Warum werden wir niedergehalten von den Fakten des Alltags?

Vielleicht, weil wir selbst noch viel zu wenig um diesen belebenden Geist Gottes gebetet haben! 

Heute, am Pfingstfest, ist eine gute Gelegenheit, neu damit zu beginnen!

Amen. 

 

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