5. Fastensonntag - A

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten! So oft habe ich diesen Satz schon gesagt, bei Begräbnissen, wenn Menschen mit tränengeröteten Augen am Sarg eines lieben Mitmenschen, des eigenen Vaters oder der Mutter, eines Kindes oder lieben Freundes standen. Gott ist ein Gott der Lebenden!

Das ist kein billiger Trost. Das ist kein Trostwort, wie die Welt sie heute inflationär zu verschenken hat. Wo der Tod aus dem Blickfeld der Menschen verbannt wird, wo Kranke aus den Spitalszimmern geschoben werden, wenn sie im Sterben liegen, irgendwo in ein Hinterzimmer. Denn der Tod darf nicht sein, weil alles in uns nach Leben schreit!

Ja, alles in uns Menschen schreit nach Leben! Vielleicht erleben wir das gerade jetzt im Frühling, nach einem langen und kalten Winter, ganz besonders. Jede Faser in uns sehnt sich nach der Sonne, nach der Wärme, nach dem neuen Leben der Natur. (Es war für mich eine Riesenfreude, als ich an meinem privaten Einkehrtag - an dem auch die Grundlagen dieser Predigt entstanden sind, zum ersten Mal den Tisch und einen Sessel in meinen Garten gestellt habe, um dort ein wenig die Sonne zu genießen!)

Alles in uns Menschen schreit nach Leben! Und diesen Satz können wir erweitern: Weil alles in uns nach Leben schreit, sollte es umso lauter nach dem schreien, der uns das Leben gibt. „Ich öffne eure Gräber!“, sagt Gott durch den Propheten Ezechiel. Und Paulus sagt uns: „Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit!“ Wenn Christus in euch ist. ….    Knapp fünf Wochen hatten wir in dieser Fastenzeit die Gelegenheit, Christus neu in uns zur Wirkung kommen zu lassen. Sind wir immer noch ein Lazarus, der im Grab einer postmodernen Untergangskultur liegt, wo schon vieles zu stinken beginnt - und die meisten Menschen merkens immer noch nicht…

Oder hören wir die Stimme unseres Herrn: „Komm heraus!“ Komm heraus aus deinem selbstgewählten Grab, wo du dich mit Hilfserklärungen und Philosophien zufrieden gibst, anstatt das Wort Gottes als Wort des Lebens anzunehmen. 

Wir sind mit Christus zum Leben auferweckt. Diese Überzeugung dürfen wir in den noch kommenden Tagen der österlichen Bußzeit immer und immer wieder in unserem Herzen bewegen. Wir sind zum Leben berufen. 

Hier auf dieser Welt, in unserer Kirche, in der Hoffnung und Freude dessen, der sich als Kind Gottes weiß. Und mehr noch in der Ewigkeit bei ihm. 

Amen.

 

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