4. Fastensonntag A 26. März 2017

Jesus heilt einen Blinden. Er trägt ihm auf, sich im Teich Schiloach zu waschen. Johannes gibt uns auch eine theologische Deutung des Namens des Teiches: Der Gesandte. 

Jesus selbst ist dieser Gesandte, der den Blinden heilt. Jesus ist das Licht der Welt, wie er seinen Jüngern sagt, das die Menschen erleuchten will, ihnen das Dunkel der Seele erhellen will, um ihren Gott neu zu erkennen und damit bekennen zu können, wie es der Geheilte, der ehemals Blinde dann tat. 

Wer in Jesus wirklich das Licht der Welt erkannt hat, für den gibt es kein Verstecken hinter menschengemachten Formen, hinter Theorien und Ideologien, die dem Menschen eine Erklärung der Weltzusammenhänge näherbringen wollen. Wer in Jesus das Licht der Welt erkannt hat, der ist nicht erfüllt von offenen Fragen über das Woher und Wohin, nicht bedrängt durch Zukunftsängste über den Weg von Welt und Kirche. 

Jesus ist die letzte Antwort auf alle Fragen nach dem Ursprung und nach der Zukunft des Menschen. Er ist die einzig gültige Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. 

Der Gottessohn als der wahre und ewige Messias, als der Gesalbte bringt dieser Welt das Heil Gottes auf eine Weise, die niemals durch Menschen erdacht werden konnte. Das durften wir schon am gestrigen Hochfest der Verkündigung des Herrn auf einzigartige Weise betrachten und feiern. Nicht durch das große Wunder, nicht durch weltliche Macht, nicht durch die Gewalt des Krieges, nicht durch Strukturreformen und bilaterale Verträge, nicht durch Drohgebärden und Gleichgewicht des Schreckens, nicht durch endlose Sitzungen ohne Ergebniss, ondern durch das Kreuz. Durch den Tod, den er an dem Schandpfahl erleidet um damit Sünde und Tod zu besiegen. Durch das Grab, in das der tote Jesus gelegt wird, um die Pforten der Unterwelt ein für allemal aufzusprengen. Durch seine Auferstehung, die der Welt den Sieg über den Tod endgültig zeigte. 

Gott schenkte dieser Welt immer wieder Vorausbilder auf diesen wahren Messias. In David erkennen wir einen solchen - von Samuel - Gesalbten. Gott entscheidet anders, als es der Menschenverstand getan hätte. Nicht einen der starken und klugen und kräftigen Söhne des Isai erwählt er zum König über sein auserwähltes Volk, sondern den Schafhirten, der ein Hirte des Volkes werden sollte, um so auf ihn, Gott, zu verweisen, der der gute Hirte schlechthin für uns alle ist. 

Diese Einsichten über Gott und sein Erlösungswerk in Jesus Christus dürfen aber nicht spurlos an uns vorübergehen. Es genügt nicht, sich philosophisch oder theologisch in akademischer Abgehobenheit damit zu beschäftigen. Es geht um unser konkretes Leben. Deshalb ruft uns Paulus heute auf: „Lebt als Kinder des Lichtes“, und er erklärt dies zuvor auch: „Einst wart ihr in der Finsternis, aber ihr seid durch den Herrn Licht geworden!“

Der Bericht von der Heilung des Blindgeborenen zeigt uns mit großer Deutlichkeit, wie der Herr durch seine Erlösungstat einen radikal neuen Anfang setzt. Nicht weil er oder seine Eltern gesündigt haben, leidet er die Blindheit, sondern weil sich Herrlichkeit Gottes an ihm erweisen soll! Keine Sippenhaftung, keine Schuldzuweisung an ihn oder frühere Generationen, sondern einfach Gottes Heil und Erlösung, das diesem Menschen zugesprochen wird. 

Jesus selbst nannte die Seinen an anderer Stelle „Licht der Welt“ - haben wir diese Botschaft des Herrn verstanden und für uns umgesetzt? Ist unser Leben lichter geworden in diesen Tagen der österlichen Bußzeit?

Tagtäglich lädt uns der Herr zur freudigen Umkehr zu ihm ein. Setzen wir den ersten Schritt. 

 

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