LESEJAHR A

Aschermittwoch, 1. März 2017

Ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus - so lädt uns Gott durch den Propheten Joel, diese heilige Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest zu beginnen. Es geht um ein „heiliges Fasten“ - keine Abmagerungsprogramme, keine Entschlackungskuren, keine Wellnessversuche aus bunten Livestyle-Magazinen! Fasten ist viel mehr!  Fasten heißt, die Leidenschaft Gottes für uns, sein Erbarmen für sein Volk wieder neu zu erkennen und begreifen zu lernen!

Deshalb schenkt uns die Kirche jedes Jahr diese heilige Zeit! „Österliche Bußzeit“ wird sie genannt. Und damit hören wir schon die Betonung des Osterfestes heraus. Es geht ums Leben. Um das Leben, das uns Christus durch seinen Opfertod und seine Auferstehung erworben hat. Es geht darum, dieses Leben neu zu ergreifen. Es ist keine Selbstverständlichkeit! Es braucht unser Einstimmen in seinen Willen, das Suchen seiner Spuren in unserer Welt, um dieses Leben zu erringen. 

So darf diese nun beginnende Fastenzeit für uns ein neues Bemühen bringen, seinen Weg zu suchen. „Ruft einen Gottesdienst aus“, heißt es im Buch Joel. 

Ich wage, damit nicht nur eine zeitlich begrenzte Feier zu beschreiben, sondern unser Leben als Ganzes. Es soll Gottesdienst sein! Durch unsere guten Werke. Durch unser Zeugnis für den Herrn. Durch das tägliche Entfalten unserer Berufung. Da hat kein finsteres „Faltengesicht“ Platz. Sondern die Freude des Erlösten, die Freude über die Auferstehung, über das Leben!

Dieses Fasten wollen wir in den kommenden Tagen üben. Dass die Bescheidenheit beim Essen uns hilft, unsere Gedanken zu klären, ist eine Tatsache. Dass es aber nicht bei der Nahrungsreduktion allein bleiben darf, sagt uns die Verkündigung der Kirche.

Rufen wir ein Fasten aus! Machen wir unser Leben neu zu einem immerwährenden Gottesdienst! Und bezeugen wir damit, was uns Gott schenkt: Leben, Auferstehung, Erlösung und Heil. Amen.