6. Sonntag im Jahreskreis A - 12. Februar 2017

Liebe Gemeinde!

Von welchem Gesetz redet Jesus? - Sicher nicht von der Art Gesetz, wie wir es heute verstehen. Von Gesetzen im Strassenverkehr, deren Sinnhaftigkeit viele nicht kapieren und mit 135 km/h durchs Ortsgebiet rasen. Von der Angst vor dem „Gesetzeshüter“, dem Polizisten, der am Ende der Einbahnstrasse wartet und aufhält, wer verkehrt durchgefahren ist. 

Von Gesetzen, deren Einhaltung man fordert, wenn es um die „eigene Gerechtigkeit“ geht. 

Jesus spricht von der Tora - dem Gesetz - und meint damit im Kontext des Alten Bundes die Fünf Bücher Mose. 

Und diese handeln in erster Linie von der Liebe Gottes zu seinem auserwählten Volk. Aus Liebe hat er die Welt und den Menschen erschaffen. - Nicht, wie Hegel meinte, weil er sonst nicht Gott „spielen“ könnte, wenn er kein anbetendes Gegenüber hat, sondern aus Liebe - und die Liebe ruft nach dem DU!

Aus Liebe setzt er den Menschen in den Garten Eden - lässt ihn die Fülle genießen. Aus Liebe setzt Gott aber auch Grenzen - verbietet den Baum der Erkenntnis.

Gottes Liebe endet nicht, wo die Menschen das Paradies verlassen. Sie begleitet Generation um Generation, die Stammväter und Könige und Richter, die Propheten. Gottes Liebe führt sein Volk aus dem Sklavenhaus Ägypten.

Und Gottes Liebe wird Mensch in Jesus Christus. Der damit die Erfüllung dieses „Gesetzes“ ist. 

Es liegt immer neu an uns, dieses „Gesetz“, das in Jesus Christus zur Vollendung gekommen ist anzunehmen. Dazu ruft uns letztlich auch das Buch Jesus Sirach heute auf. „Leben und Tod hat der Mensch vor sich“, sagt Jesus Sirach. Und es ist die Entscheidung des Menschen, das Leben zu wählen. 

Wählen wir das Leben! Und stecken wir mit dieser Entscheidung andere an. 

Lassen wir uns selbst die Augen öffnen und geben wir Zeugnis davon, dass die Nachfolge Christi, das Leben in seiner Kirche, nicht Einschränkung und Schikane ist, sondern wahre Freiheit, Freude, Friede. Auch bei allen menschlichen Unzulänglichkeiten, die immer davon rühren, dass man die Kirche als rein weltliche Organisation mißversteht und in das Regelwerk von Konkurrenzdenken etc. einpressen will, anstatt den weisen Ratschluss Gottes dahinter zu erkennen. Doch Paulus sagt uns von der Weisheit Gottes: „Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt, denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt“.

Einen ganzen Katalog an praktischen Anforderungen hat uns Jesus heute geschenkt, wie diese Gerechtigkeit, das Gesetz der Liebe und Barmherzigkeit heute gelebt werden kann und soll. Und jede einzelne dieser Aussagen könnte eine ganze Exerzitienwoche füllen. Vielleicht können wir Jesu Wort in diese Woche mit hineinnehmen - und unser eigenes Leben neu in seine Nachfolge stellen. 

Amen. 

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