1. Sonntag im Jahreskreis A 19.11.2023

Das Buch der Sprichwörter stellt uns ein Bild der tüchtigen Frau vor Augen. Sie wird zum Vorbild für jeden Menschen. Welche Eigenschaften können wir herauslesen? Das erste ist das Vertrauen, das ihr Mann in sie setzen kann: „Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie.“ (Spr 31,11) Da ist kein Argwohn, keine Verdächtigung. Von ganzem Herzen kann man diesem Menschen vertrauen. Warum? Sie tut Gutes, lehnt das Böse ab. Manchmal denkt man sich: Ein bisschen lügen, ein bisschen betrügen schadet niemand besonders, um ein Ziel zu erreichen. Die tüchtige Frau betrügt nicht. Sie tut immer das Gute, „alle Tage ihres Lebens“. Deshalb ist sie vertrauenswürdig. Sie ist fleißig, wirtschaftlich tätig, sonst könnte sie nicht den Bedürftigen helfen – von dem was sie verdient. „Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel. Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen und reicht ihre Hände dem Armen.“ Worin liegt der Grund ihres guten Handelns? Warum strahlt sie diese Sicherheit aus? Kommt die Kraft aus ihr selbst? „Eine Frau, die den Herrn fürchtet,

sie allein soll man rühmen.“ Ihr Leben liegt in Gottes Hand. Sie erkennt, dass sie von Ihm das Leben und ihren Auftrag hat. Die tüchtige Frau wird zum Vorbild für jeden Christen.

Das Evangelium von den Talenten passt genau zu diesem Bild eines Menschen, der sein Leben nicht ungenützt verstreichen lässt. Der Salzburger Arzt Paracelsus verwendete erstmals den Ausdruck „Talente“ für Begabungen des Menschen (s. etymologisches Wörterbuch). Talente war ein römisch-griechisches Zahlungsmittel. Jesus Christus verwendet dieses Wort gerne, um die Überfülle zu bezeichnen. Ein Talent entsprach dem Lohn von 10.000 Tagen. Die Talente, die der Herr seinen Dienern gibt, sind übergroß. Betrachten wir uns selbst? Welche Talente habe ich? Was ist mir von Gott als Begabung geschenkt? Wie viel Gutes konnte ich damit schon bewirken? Wer sein Talent nützt, dem wird viel gegeben. Er empfindet daran Freude. Wer es vergräbt – aus Angst wie der Diener oder aus Trägheit – den wird es reuen. Er verliert das, was er hat.

Am Ende des Kirchenjahres steht dieses Evangelium, um alle aufzuwecken und zu ermutigen. Uns soll die Freude erfüllen, die das Wirken in Gottes Auftrag mit sich bringt, so dass der HERR auch zu uns sagen kann: „Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“ Amen.

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