In unseren Breiten ist eine Hochzeit immer ein gesellschaftliches Ereignis. Viele kommen, auch einfach aus dem Ort ohne eigene Einladung. Sie freuen sich mit dem Brautpaar.

Niemand kommt aber nur einfach vom Feld oder aus der Werkstatt im schmutzigen Gewand und setzt sich in die Kirche oder stellt sich auf dem Platz zum Empfang des Brautpaares.

In Israel wird es zur Zeit Jesu nicht anders gewesen sein. Man hat sich mündlich verständigt. Eine Hochzeit war ein großes Ereignis in einem Dorf. Christus erzählt im Gleichnis vom Hochzeitsmahl von einem Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er weiß auch nichts auf die Frage zu antworten, warum er so unpassend gekleidet kommt. Der König nennt ihn Freund. Der Hl. Hieronymus interpretiert es so: Wir haben alle die Freundschaft Gottes durch die Taufe. Das Gewand sind die guten Werke, die wir selbst erwerben können. Ich würde dazufügen: Das Gewand sind die Tugenden Gerechtigkeit, Maßhalten, Klugheit und Tapferkeit. Die Tugenden kann man üben, sie sind gute Gewohnheiten. Sie schmücken die Seele des Menschen. Sie kleiden den Menschen festlich. Mit diesem Menschen feiert jeder gerne.

Dass der Mann nichts zu antworten weiß, zeigt, dass er keine guten Werke aufweisen kann.

Wir lernen schon in der Kindheit, uns gut zu kleiden, lernen die Gelegenheiten voneinander zu unterscheiden, das schöne Gewand zu schonen, es richtig anzulegen, die Schürriemen zu binden. Dieses Lernen hört das ganze Leben nicht auf. Uns lädt Gott in Sein Reich zur Hochzeit ein. Wir dürfen Seine Freunde sein: „Ich habe euch Freunde genannt“, sagt Jesus. Durch unser Gewand geben wir eine Botschaft weiter: „Siehe, das ist unser Gott, auf ihn haben wir gehofft, dass er uns rettet. Das ist der Herr, auf ihn haben wir gehofft.“ So schreibt Jesaja. Wir gehen nicht zu irgendeiner Veranstaltung, sondern zu Hochzeit unseres Lebens. Die Kirche verwendet gerne dieses Bild, das Christus prägte, indem er auf das Alte Testament zurückgriff, das Gelage, das Jesaja auf dem Berg Zion beschreibt. Gott vermählt sich mit der Seele des Menschen. Er ist Bräutigam, wir sind Braut, noch mehr als die Freunde des Brautpaares. Diese schönen Gedanken mögen uns innerlich motivieren, das Gewand der Tugenden schon heute anzulegen. Amen

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