Im British Museum in London wird ein antiker Stein mit einer besonderen Inschrift gezeigt. Es handelt sich um die Aufschrift eines Grabes am Fußes Ölberges.  Die eingravierten Worte „Der, der über dem Haus ist“ lassen auf das Grab eines königlichen Dieners, eines Hausverwalters schließen. (vgl. Herders Neues Bibellexikon, 2008, 665)

Das erinnert an die Stelle aus dem Buch Jesaja, die wir heute gehört haben. Hier ist auch von einem königlichen Beamten die Rede, der sich ein Felsengrab hauen ließ. „So spricht der Herr zu Schebna, dem Palastvorsteher: Ich werde dich von deinem Posten stoßen und dich aus deiner Stellung reißen.“  (Jes 22, 19) Gott kritisiert diesen hohen Beamten, weil er seine Position für sich ausnützte: „Wie kommst du dazu und wer bist du, dass du dir hier ein Grab ausgehauen hast? - Einer, der sich hoch oben sein Grab aushaut, sich im Felsen seine Wohnung ausmeißelt!“ (Jes 22, 16) Ein Felsengrab auf dem Ölberg konnten sich nur sehr reiche Israeliten leisten, weil es gegenüber dem Tempel war, woher man sich den Messias erwartete.

Der Messias kam aber für die Menschen, die ihn in Demut erwarteten. Deshalb setzte Gott einen neuen Palastvorsteher ein, der „zum Vater für die Einwohner Jerusalems und für das Haus Juda“ (Jes 22,21) werden sollte.

Christus bekennen heißt nicht Privilegien suchen. Warum sind wir in der Kirche? Locken uns die guten Privatschulen oder die schönen Hochzeitskirchen? Erfreuen wir uns an der Kunst und suchen Orte zur Verschönerung unserer Familienfeste? Bei all der Schönheit und Pracht, die kirchliche Orte bieten: Bekennen wir den eigentlichen Hausherrn Jesus Christus, den Sohn Gottes?

Nicht umsonst führte Christus die Apostel nach Caesarea Philippi, das heutige Banyas, einen Ort der ganz vom Heidentum geprägt war. Östlich des Jordans an den Quellen des Flusses in der Schönheit der Schöpfung verehrten die Griechen Naturgottheiten wie den Gott Pan. Dort bekannte Petrus: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16) Deshalb, wegen dieses Bekenntnisses sagte Christus zu Petrus, wie es in der Kuppel des Petersdomes, dieses prächtigen Kirchengebäudes steht: „Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ (Mt 16,18)

Wir kennen diese Orte des heidnischen Aberglaubens und des Widerspruchs gegen die Kirche. Sie sind in unserem Alltag. Oft ist es einfach Desinteresse gegenüber Gott, das uns begegnet. Aber hier zeigt sich, wer unser Herr ist, ob wir uns zu Ihm bekennen – wie die Jugendlichen, die beim Jugendtreffen in Pöllau waren und erzählten, dass sie einzelne Gläubige in ihren Klassen sind, oder in den österreichischen Medien, wo ein Politiker salopp sagen kann, für die Kirche seinen Hexenverbrennungen einmal „normal“ gewesen. Lernen Sie Geschichte, antwortete mutig der Theologe Dr. Johannes Huber. https://religion.orf.at/stories/3220214/ Der Widerspruch schärft die eigene Überzeugung, ist ein Prüfstein für unseren Glauben, den wir redlich begründen sollen – ohne Argwohn und Streit.

Papst Franziskus zeigte dieser Tage, was es heißt, im Auftrag Christi für andere Vater zu sein. Beim katholischen Jugendtreffen in St. Petersburg, an dem 400 Jugendliche aus ganz Russland teilnahmen, widmete er sich per Videoschaltung 70min lang dem Gespräch mit den Jugendlichen: „Ich wünsche euch, junge Russen, die Berufung, Handwerker des Friedens zu sein, inmitten so vieler Konflikte, inmitten so vieler Polarisierungen, die es auf allen Seiten gibt, die unsere Welt plagen. Ich lade Euch ein, Säleute zu sein, Samen der Versöhnung zu säen, kleine Samen, die in diesem Winter des Krieges nicht im gefrorenen Boden des Augenblicks sprießen, sondern in einem zukünftigen Frühling erblühen werden.“ Er rief sie auf, wie Maria und Elisabeth Zeugen der verwandelnden Kraft Gottes zu werden.

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2023-08/papst-franziskus-videoschalte-junge-russen-petersburg-wjt.html

Amen.

heiligenlexikon_button.png

button_evangelium_neu.jpg

  • Default
  • Titel
  • Datum
  • Random
MEHR ANZEIGEN Alle anzeigen

Joomla!-Debug-Konsole

Sitzung

Profil zum Laufzeitverhalten

Speichernutzung

Datenbankabfragen