Dreifaltigkeitssonntag 4. Juni 2023

Der heilige Cyprian sagt uns: „Die universelle Kirche zeigt sich uns als ein Volk, dessen Einheit aus der Einheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes hervorgeht!“

Jetzt können Sie denken: „Sogar bei der Dreifaltigkeit fängt der Pfarrer mit einem Blick auf die Kirche an“ - Aber es soll der Blick in die andere Richtung gehen. Die Kirche, ausgerichtet auf die Dreifaltigkeit: so haben die Kirchenväter sie immer gesehen, Wie deutlich sind die Worte des heiligen Augustinus: „Gott also wohnt in seinem Tempel, das heißt nicht bloß der Heilige Geist, sondern auch der Vater und der Sohn. Die heilige Kirche ist daher Tempel Gottes und somit der ganzen Dreifaltigkeit“.

Wenn wir heute einen Evangelientext aus dem nächtlichen Gespräch Jesu mit Nikodemus gehört haben, so verwundert uns beim ersten Blick, warum gerade diese Perikope für den Dreifaltigkeitssonntag ausgewählt wurde. Da gibt es doch genug andere Stellen, wo die heiligste Dreifaltigkeit wesentlich deutlicher zutage tritt: „Ich und der Vater sind eins“ - „Ich  werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand senden, den Heiligen Geist“ - „Tauft die Menschen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Und doch - was uns die Kirche heute anbietet, hat in doppelten Sinne mit ihr und mit der Heiligsten Dreifaltigkeit zu tun. Denn „Glaube“ ist nicht allein das Für-wahr-halten von gewissen Sätzen, nicht einfach ein Ahnen, dass es „irgendetwas Höheres“ gibt. Mit diesem Text des Johannesevangeliums endet jeder „Austrokatholizismus“: Irgend an Herrgott wirds schon geben - am besten kann ich zu ihm beten, wenn ich im Wald bin ….

Jesus sagt uns klar und eindeutig, was Glaube bedeutet: Seinem Anspruch als Herr und Gott gerecht werden. Sich immer neu mühen, sich diesem Anspruch Jesu zu unterwerfen. Und dieser Anspruch ist ein Anspruch der Liebe in doppeltem Sinne, wie uns das doppelte Gebot der Liebe nahebrigt. Antwort auf Gottes Liebe der uns „so sehr“ mit der „Agape“, der hingebungsvollen Liebe liebt, und Ausstrahlen dieser Liebe auf unseren Mitmenschen, ihn tragen, mittragen und ertragen mit all seinen Fehlern und Mängeln, wie er auch mich in meinem Ich ertragen muss. 

Und dies geht nur, wenn wir den doppelten Beistand Gottes auch wahrnehmen und ernst nehmen. Den Beistand des Sohnes, der Mensch geworden ist, um uns das Leben zu schenken. Und den Beistand des Geistes, der als Geist des Rates und der Stärke und der Erkenntnis und der Gottesfurcht unser Leben in die rechten Bahnen lenkt - wenn wir es zulassen. Die Kirche darf täglich neu diesen Anspruch auf sich nehmen - in alle ihren Gliedern zu erfüllen suchen. Wenn wir jetzt gemeinsam das Glaubensbekenntnis beten, dann denken wir an die Merkmale der Kirche, die uns zugleich Auftrag für unser Leben aus dem Glauben sind: Die EINE, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche. Sie schenkt uns das Einheitsprinzip in ihrer Lehre - auch von der Dreifaltigkeit, sie lehrt uns als gute Mutter den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist kennenzulernen. Auf den Namen des dreifaltigen Gottes wurden wir getauft, in seinem Namen haben wir diesen Gottesdienst begonnen. Die Kirche ist heilig, weil sie von diesem dreifaltigen Gott her geheiligt wird. Sie ist weltumspannend, also katholisch und sie ist Apostolisch, weil sie die Lehre der Apostel bewahrt und in unsere Zeit übersetzt. 

„Wer glaubt wird nicht gerichtet, wer nicht glaubt, ist schon gerichtet“, sagt uns Jesus - Nehmen wir dies ernst. Nicht nur in einem Glauben des vagen Erahnens, sondern im bewussten Schritt: Ja Herr, dein Wille soll in meinem Leben geschehen. Nehmen wir uns die Mutter Gottes als Lehrerin dieses tätigen Glaubens zum Vorbild. Amen. 

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