Die ganze Fastenzeit zielt auf den heutigen Tag hin: Ostern. Besonders die Kartage intensivieren diese innere Erwartung: Das Spannung in den Evangelien steigt, der Widerspruch Jesus gegenüber wird merkbar stärker. Er zieht sich zurück. Dann wieder weicht Er der Konfrontation nicht aus. Schließlich verrät Judas Iskariot, wo sich Jesus aufhält und wo man Ihn ohne viel Aufsehen verhaften kann.  Im Osterfest wird ganz eindeutig bemerkbar, dass einer der wichtigste ist: Jesus Christus. Nicht Seine Apostel, nicht Seine Jünger, nicht Seine Verwandten – sondern Er selbst. Vielleicht scheuen sich deshalb viele, Jesus als Gottes Sohn anzuerkennen, weil sie dann fürchten, sie müssten sich Seinen Jüngern und Jüngerinnen unterordnen. Ist das nicht ein Irrtum? Denn man wird ja durch den Glauben selbst Sein Jünger. Man ist also nicht von andern abhängig, sondern hat die tiefste Freundschaft zwischen Gott und Mensch gefunden, die niemand zerstören kann.

Gestern wollte ich bei der Ministrantenprobe erklären, warum alle vorangehen und Christus in der Eucharistie in der Monstranz am Schluss geht: weil Er der Wichtigste ist. Ein Mädchen meinte dann: „Aber ich bin auch wichtig!“ Wie kann man darauf antworten? Vielleicht so: „Natürlich bist Du wichtig, weil Du für Christus wichtig bist.“

In diesen Tagen stellt sich also für jeden von uns die Frage: Wer ist Jesus für mich? Ist Er Christus für mich? Haben Seine Worte Bedeutung für mein Leben? Sind sie bindend? Was braucht man, um Jesus als Christus anzuerkennen? Ist es die Auferstehung? Sind es Seine Wunder? Ist es Sein Leiden und Tod?

Hier gibt Markus im kürzesten Evangelium einen Hinweis: Der Hauptmann, der zum Hinrichtungskommando gehörte, sieht Jesus leiden und sterben. Er war ein Centurio, ein Offizier der Römischen Armee. Als Jesus gestorben ist, spricht er ergriffen: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“ (Mk 15,39) Er wusste nichts vom Alten Testament. Er war Heide, Römer. Er wusste nichts von der künftigen Auferstehung. Er hat einfach Jesu Leiden und Sterben gesehen und Ihn als Gottes Sohn anerkannt.

Die Jünger haben Jesus als Messias anerkannt. Marta, Petrus sprechen es offen aus (Joh 11,27; Mt 16,16): Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Sie durften Ihn als Auferstandenen sehen. Aber sie brauchten noch einen Impuls, dass sie es auch weitersagten. War die Gemeinschaft mit Jesus nur ein paar Jahre Wunder, Predigten und spirituelle Erfahrungen? Oder ist da mehr dahinter?

Wir haben heute die Rede von Petrus im Haus des heidnischen Centurios Kornelius gehört. Begeistert spricht Petrus von Jesus: „Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat.“ (Apg 10,39) Da spielt die Auferstehung eine wichtige Rolle. Christus erwirbt uns durch Seinen Tod und Seine Auferstehung die Fähigkeit, selbst aus dem Tod in das Ewige Leben zu gelangen. „Gott hat Ihn am dritten Tag auferweckt und hat Ihn erscheinen lassen.“ (Apg 10,40) Hier liegt der Schlüssel zum Glauben. Das eine ist Jesus als Gottes Sohn erkennen: an Seinen Wundern, Worten, Seinen Leiden, Seinem Sterben. Doch was folgen muss, damit der Glaube das eigene Leben ergreifen kann: die Auferstehung Jesu anerkennen. Deshalb ist Ostern so wichtig. Als Frühlingsfest wäre es heuer mit dem Wintereinbruch kläglich gescheitert. Als Glaubensfest ist es ein durchschlagender Erfolg. Das Halleluja klingt ehrlich, unabhängig von äußeren Umständen, wenn es von innen, aus der tiefsten Überzeugung kommt. Aus dem Halleluja, das wir aus voller Kehle singen, folgt die Nachahmung Christi. Seine Worte werden für mein Leben bindend, zuverlässig, heilsam, weil ich Ihn als Gottes Sohn erkenne, der wahrhaft auferstanden ist. Amen

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