Jesus Christus will durch das Wunder der Auferweckung zeigen, dass Er der Sohn Gottes ist: „Durch [die Krankheit des Lazarus] soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.“ (Joh 11,4) Das ist wohl das eindrücklichste Wunder. Die Heilung der Kranken, das Austreiben der Dämonen beeindruckte die Zeitzeugen. Die Auferweckung eines Toten sollte viele überzeugen, dass Jesus der Christus, der langerwartete Messias ist. Wir kennen noch andere Erweckungen: Der Tochter des Synagogenvorstehers Jairus und der Sohn der Witwe vor der Stadt Nain schenkte Christus neues Leben. Es war noch keine Auferstehung, sondern eine Erweckung.

Als wir im Februar auf Wallfahrt in Israel waren, konnten wir auch einen jüdischen Friedhof besuchen. Die Verstorbenen werden bis heute am Todestag begraben, außer es ist ein Sabbat. Dazu werden sie in Leinen gewickelt. Es wird kein Sarg verwendet. In der Zeit unserer Wallfahrt kamen ein jüdischer Bub bei einem Attentat am Tag vor dem Sabbat ums Leben. Er wurde am selben Tag bestattet.

Jesus zögerte seine Ankunft in Betanien bei seiner befreundeten Familie hinaus. Er liebte Lazarus, Maria und Marta. So kam er erst nach dem Tod seines Freundes im Dorf an. Was dann geschah, zeigt uns, wer Er ist:

Als Jesus um Lazarus weinte, zeigte Er Seine menschliche Natur. Er fühlte mit den Trauernden. Durch das Wunder der Erweckung offenbarte Jesus Christus seine göttliche Natur. Er zeigte, dass er Macht über den Tod hat (vgl. Hl. Chrysostomus).

Durch die Wunder kamen viele zum Glauben an Jesus Christus. Für sie war Er der Gesandte Gottes. Sie bekannten Ihn sogar als Sohn Gottes. Aber einige waren skeptisch, feindlich gesinnt. Sie berichteten den Pharisäern von Seinem Auftreten in Betanien. Der Evangelist Johannes erzählt von einer Krisensitzung des Hohen Rates. Pharisäer, Sadduzäer und Schriftgelehrte bildeten mit dem Hohenpriester den Hohen Rat. Sie berieten, wie man Jesus aus dem Verkehr ziehen konnte. Der Hohepriester Kajaphas sprach damals, ohne es zu wissen, das prophetische Wort: „Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volks stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.“ (Joh 11,50) Christus starb für uns, „damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“. (Joh 3,16) Kajaphas wollte ihn beseitigen, aber er wurde zu einem Werkzeug des Wirkens Gottes.

Gilt das Zeichen der Auferweckung auch uns? Wie können wir wie Jesus das ewige Leben erlangen? Der hl. Paulus zeigt, welchen Weg wir gehen müssen.

„Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ (Röm 8,11) Den Heiligen Geist zu erwerben – das ist der Sinn des kirchlichen Lebens und der Weg zum Ewigen Leben. In den Sakramenten, im Gebet, im Lesen der Heiligen Schrift öffnen wir uns für das Wirken des Heiligen Geistes: nicht nur, damit Er uns heute erfüllen möge, sondern dass Er uns rüsten möge für den letzten Weg, den Weg in die Gemeinschaft mit Gott und den Heiligen.

Das Wunder der Erweckung des Lazarus wird für uns zum Zeichen: Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Er beruft auch uns, dass wir Ihmm zur Vollendung nachfolgen. Amen.

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