Der Engel öffnet Josef die Augen. Durch ihn erkennt Josef, was ihm davor verborgen war. Dass Maria schwanger war, ohne dass sie zusammengekommen waren, war für Josef eine Überraschung. Es erstaunte ihn, er wollte die Konsequenzen ziehen, seine Verlobte aber nicht durch eine Anklage bloßstellen: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen, denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.“ (Mt 1,20) Der Engel befreit Josef von jeder Spekulation, jedem Vorwurf, er zeigt ihm eine verborgene Realität. Dass Jesus der Christus ist, würde man nicht einfach aus der Krippe erkennen. Warum sollte es auch so sein? Wie viele werden wie Jesus in einer ärmlichen Lage geboren. Auch hier sind es die Engel, die den Hirten die Augen öffnen.

Für uns Christen ist die Taufe das Sakrament des Augenöffnens. Wir erkennen die Gegenwart Christi an, der unsichtbar wirkt. Die Kraft des Heiligen Geistes erfüllt uns, öffnet uns die Augen für das unsichtbare Wirken Gottes, der uns durch das Leben führt.

Im Leben der Hl. Odilia wird das deutlich durch ihre wunderbare Heiligung. Ihr Gedenktag ist der 13. Dezember. Odilia wurde als Tochter des Herzogs Attich von Elsass 660 geboren. Sie war blind von Geburt an. Das konnte ihr Vater nicht ertragen. Daraufhin verstieß er sie. Sie wurde von Nonnen aufgezogen, die ihr die Taufe ermöglichten. Das Kind erlebte ein Wunder, als es im Sakrament der Taufe plötzlich wieder sehen konnte. Die Freude war groß. Gemäß ihrer Lebensbeschreibung ereignete sich noch ein zweites Wunder, das noch größer war als die physische Heilung: Durch ihr Gebet, ihre demütige Haltung, ihr Gottvertrauen bekehrte sich ihr Vater. Mit seiner Hilfe gründete Odilia ein Kloster auf der Hohenburg bei Barr, südwestlich von Strassbourg.

Gott hatte ihr den Glauben an Ihn geschenkt, der die Seele erleuchtet. Nach außen hin wurde diese Gnade durch ihre Heilung erkennbar. Die Erleuchtung unseres Inneren ist kein Werk, das wir vollbringen, keine Leistung unserer Askese, sondern Geschenk Gottes. Odilia gab weiter, was ihr geschenkt wurde,  und öffnete ihrem Vater die Augen.

Der Engel wirkte in Josef das Wunder der Einsicht. Gott führt uns auch heute zur tiefen Erkenntnis Seiner unsichtbaren Gegenwart und der Menschwerdung Seines Sohnes in Betlehem. Amen

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