Johannes der Täufer in der Wüste von Judäa, dass das Himmelreich nahe ist. Er wusste noch nichts davon, dass Jesus der Messias ist. Es war eine innere Eingebung, er vernahm die Stimme Gottes in der Stille der Wüste. Dort verkündete er, interessanterweise nicht im Zentrum, nicht in Jerusalem auf den Plätzen der Stadt oder gegenüber dem Synedrium, der jüdischen Regierung. In der Abgeschiedenheit der Steinwüste nicht weit von Jerusalem redet er zu den Leuten. Sie kommen zu ihm, weil sie den Priestersohn in seiner bemerkenswerten Erscheinung sehen wollten: „Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.“ (Mt 3, 4) Sie waren neugierig und ließen sich ansprechen.

Himmelreich bedeutet Reich Gottes, das ist dort, wo Gott wirken kann. Es ist kein Reich der militärischen Gewalt, sondern ein Reich der Seelen, die sich mit Gott vereinen. „Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes!“ (Röm 15,7) Einander annehmen heißt wie Gott handeln, Christus ähnlich zu sein. Er ist der Gott der Geduld und des Trostes (Röm 15,5). Haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass Ihnen jemand zuhört, Sie damit annimmt. Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden, die man hat, man fühlt sich getröstet. Woher kommt die Kraft zu diesem Handeln? Was bewegte Jesus dazu? Es sind die Gaben des Geistes, die Ihm geschenkt waren: „Der Geist des Herrn ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des Herrn.“ (Jes 11, 2-3)

Die Propheten sind überzeugt davon, dass ein Mensch, der Gottes Geist annimmt, genauso wie Christus geduldig sein kann und Trost spendet. Was war der Trost der Heiligen, die für Christus ihr Leben gegeben haben? Wie konnten Menschen wie Nikolaus, Barbara und Martin, die bis heute so populär sind, ihren Lebensweg mit Gott gehen? Die Kraft dazu schenkte ihnen der Heilige Geist, den wir im Glaubensbekenntnis bezeugen. Auf dem Weg durch den Advent ist Er unser Begleiter, der die Gegensätze versöhnt: „Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.“ (Jes 11,6) So schenkt Gott die Hoffnung auf den Himmel, der jetzt schon spürbar ist, wo Menschen Ihn in sich wirken lassen: „Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, schenkt.“ (Jes 11,9) Amen.

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