18. Sonntag im Jahreskreis  A - 2. August 2020

„Ein Mensch gelangt, mit Müh und Not 

 von Nichts zum ersten Stückchen Brot.

 Vom Brot zur Wurst geht’s dann schon besser:

 Der Mensch entwickelt sich zum Fresser

 Und sitzt nun, scheinbar ohne Kummer

 Als reicher Mann bei Sekt und Hummer.

 Doch sieh, zu Ende ist die Leiter:

 Von Hummer aus geht’s nicht mehr weiter.

 Beim Brot, so meint er, war das Glück.

 Doch findet es nicht mehr zurück.“

So unvergleichlich dichtet Eugen Roth über das Brot! 

 

Auch heute haben wir von Brot gehört. 

Von den 5 kleinen Broten und den 2 Fischen, die ja überhaupt nicht für die ganze Mengen reichen konnten. Die Jünger waren da schnell am Ende mit ihrem Latein: "Schick die Leute weg!", schlagen sie ihrem Meister vor. Doch Jesus kehrt den Spieß um. "Gebt ihr ihnen zu essen". 

Abgesehen vom Wunder, das dann passiert, ist dies doch ein Schlüsselsatz des ganzen Evangeliums. 

Da stehen auf der einen Seite die Jünger, deren Nachfolger in den Bischöfen der Kirche, in den Priester, ja letztlich in uns allen, in der gläubigen Gemeinde zu finden sind. Da sind wir heute doch aufgefordert, endlich aus unserer Sattheit herauszutreten und selbst einen Schritt zu tun. Nicht hinter Jesus verstecken, kein "Schick die Leute weg", weil wir nicht willens oder fähig sind, sie zu "ernähren", vielleicht nicht nur mit dem kleinen Stückchen Brot, das der Bettler an der Haustür fordert, sondern vor allem mit der Glaubensnahrung, mit der Nahrung des Christentums, mit einer Speise, die durch unser Leben oftmals sehr verwässert, verdünnt, fad und geschmacklos geworden ist. 

Und da steht auf der anderen Seite Jesus, der Vertrauen hat. Er setzt Vertrauen in seine Jünger, und er tut es heute auch bei uns. Vertrauen, dass wir Wege finden - mit seiner Hilfe - die auch dieser säkular gewordenen Welt des 3. Jahrtausends ein christliches Antlitz aufprägen dürfen. 

Wir können uns nicht hinter Jesus verstecken, weil er zur Seite tritt und auf uns zeigt. 

"Gebt ihr ihnen zu essen", sagt Jesus zu seinen Jüngern und heute zu uns. 

 

Wie kann denn diese Nahrung des Glaubens im 3. Jahrtausend aussehen?

 

Vor allem darin, dass wir in jedem Atemzug unser Christsein leben, nicht nur im schmalen Sektor der geschützten Gemeinde im Gottesdienst. Christ sein im Beruf, Christ sein in der Familie, in der Kindererziehung, im Freundeskreis. Das ist gar nicht so einfach. Und weil es oft schwer ist, fangen wir sicherheitshalber gar nicht damit an. "Was hilft denn das bei soviel Gegenwind? Das ist ja nur ein Tropfen auf dem heißen Stein" - Wissen Sie noch andere Ausreden? - Mir würden sicher noch einige einfallen. 

 

Das Handeln der Jünger, das Austeilen des wenigen Irdischen, das vorhanden war, der wenigen Brote und Fische, konnte mit Jesu Hilfe die ganze Menge satt machen. 

 

Unser Handeln, von aller Schwäche des Menschseins begleitet, und doch aus ehrlichem Herzen geschehen, kann mit Jesu Hilfe die ganze Welt verwandeln. 

 

Amen. 

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