2. Sonntag im Jahreskreis - 19. Jänner 2020

Liebe Schwestern und Brüder!

»Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.« Das lässt Gott, der Herr, durch den Propheten Jesaja, seinem Volk (Israel) sagen. Und er sagt es uns heute. An diesem zweiten Sonntag im Jahreskreis.

Ja, der Jahreskreis hat uns wieder! Die Weihnachtszeit ist zu Ende gegangen. Und allzu schnell wird dieses Jahr an uns vorbei ziehen. Vielleicht schneller als die Jahre zuvor. Wenn am 6. Jänner die Ankündigung des Osterfestes und der anderen Feste des Jahres geschieht, dann schlucke ich immer ein wenig, wenn ich höre »Wir erwarten das Kommen unseres Herrn und beginnen den Advent...!« Ich denke mir, wie schnell wird es gehen und dieses Kirchenjahr ist wieder zu Ende! Umso mehr müssen wir den Aufruf des Herrn heute ernst nehmen. Nicht warten. Worauf auch? Heute ist der Moment, wo wir für ihn Zeugnis ablegen müssen! Wir hören heute ein solches grundlegendes Zeugnis aus dem Mund des heiligen Johannes: »Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.«Dieses Wort des heiligen Johannes hat  mit höchster Berechtigung in die Messfeier Eingang gefunden. Von Anfang an. Wenn die heilige Hostie erhoben wird. Wenn wir unsere Augen auf den richten, der unser Heil, unser Erlöser, unser Retter ist. Der uns nun begegnen möchte. Der uns seinen Segen schenkt, uns mit seiner Gnade durch dieses Kirchenjahr begleiten will. Das ist ein grundlegendes Zeugnis für uns Christen! Ich hoffe für Sie und für mich, dass uns die Freude der Weihnachtstage genug Kraft dafür gibt. Kraft, auch dort für den Herrn und seine Kirche einzutreten, wo uns der Gegenwind unserer säkularen Gesellschaft hart und rau ins Gesicht weht. Dort für den Herrn und für die Wahrheit, die er uns geschenkt hat, einzutreten, wo unsere Kirche oftmals ein Bild der Zerrissenheit, der Grabenkämpfe, der Ideologisierung widerspiegelt. Dort für den Herrn einzutreten, für seine Kirche einzutreten, wo so viele Menschen genau dieser Kirche den Rücken kehren, zerbrochen an Allzumenschlichem innerhalb dieser Gemeinschaft. Dort für den Herrn und sein Gebot eintreten, wo uns unsere Gesellschaft ein Gegenbild präsentiert. Das ist nicht immer einfach! Aber es zeigt sich, dass der Weg der Liebe, den der Herr in seiner Menschwerdung mit uns und für uns geht, nicht durch andere Wege ersetzbar ist. Nicht durch Wege, die die menschliche Vernunft ausgebrütet hat. Denn all diese Wege haben immer noch mit Egoismus, mit Ungerechtigkeiten, mit dem fehlenden Blick auf den Mitmenschen zu tun. Der Weg, den Gott mit uns steht, ist der Weg des Heils und der Rettung. »Er ist es, der mit dem heiligen Geist tauft.«, sagt uns der heilige Johannes heute. Wer sonst könnte uns mit dem heiligen Geist kaufen, und damit ein kraftvolles Gegenüber zum Ungeist unserer Welt schaffen?

Bitten wir den Herrn, dass das Zeugnis des Heiligen Johannes auch unser Lebenszeugnis werde: Er ist der Sohn Gottes!.

Amen

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