Taufe des Herrn - 13. Jänner 2019

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

Mit dem heutigen Festtag, wo wir der Taufe unseres Herrn Jesus Christus im Jordan gedenken, schließen wir den weihnachtlichen Festkreis ab. Abschluss bedeutet aber nicht Ende, sondern Anfang. Anfang des Jahreskreises, der uns dazu auffordert, das Geheimnis des Weihnachtsfestes, die Geburt unseres Herrn und Erlösers, hineinzutragen in die konkrete Wirklichkeit unseres Lebens. Und wir sind eingeladen, nicht allein aus dem Idyll einer lieblichen Krippenszene zu leben, sondern in der Vollkraft dessen, was Christus als Gottes- und Menschensohn in dieser Welt gewirkt. hat. Wir kennen den Bericht über die Taufe des Herrn, vor uns steht das Bild des offenen Himmels, des Heiligen Geistes, der sich wie eine Taube auf den Herrn senkte, wir denken an die Stimme des Vaters aus dem Himmel. 

Aber was bedeutet das jetzt für uns? 

Was bedeutet es, dass der Gottessohn sichtbar auf Erden erschienen ist?

Und vor allem? WIE ist Gott in seinem Handeln an uns, an dieser Welt, an seiner Schöpfung? 

Wenn wir uns diese Fragen stellen, so dürfen wir eine Antwort aus der Lesung aus dem Buch Jesaja finden. 

1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Nationen das Recht. 

Es ist der auserwählte Sohn, wie es auch im Evangelium geheißen hat. Der Hl. Geist liegt auf ihm, dass er „das Recht“ bringt. Kein Gesetzbuch, sondern jene göttliche Gerechtigkeit, die eine Gerechtigkeit der Liebe, der unendlichen Liebe und Barmherzigkeit ist. 

 

2 Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. 

Zum Weihnachtsfest hat unser Gott dies schon unter Beweis gestellt. Nicht mit „Pauken und Trompeten“ kommt er an, nicht mit der Macht der Medien, mit dem lauten Geschrei der politischen Ideologien. Gott kommt in der Stille, dort wo der Mensch sein Herz öffnet für ihn. Nicht im großen Event, sondern im innigen Zwiegespräch vom Ich zum Du. 

 

3 Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. 

Weil Christus die  Gewaltlosigkeit bis zu seiner scheinbaren Ohnmacht am Kreuz lebt, kann er - wie es die Muttergottes so herrlich im Magnifikat besingt, die Niedrigen emporheben, die Schwachen aufrichten. Der letzte kleine Lichtstrahl der Hoffnung genügt, um das Licht des Glaubens wieder hell entflammen zu lassen. 

Und deshalb kann Gott, der Herr durch den Mund Jesajas auch sagen: 

Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, zum Licht der Nationen, um blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, aus der Haft. 

Wo Gott ist, da ist Freiheit, Licht und Gnade. Wo wir Christus zulassen in unserem Leben, da wird uns diese Freiheit neu geschenkt. Dann können wir erkennen und begreifen, was uns Petrus heute in der Apostelgeschichte zugesagt hat: Gott hat Jesus mit dem Heiligen Geist gesalbt, er verkündet den Frieden, er ist der Herr aller. 

 

Amen. 

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