29. Juni 2019 - Hl. Petrus und Paulus

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Dieser Tag ist etwas Besonderes. Für die Christen in aller Welt, weil mit Petrus und Paulus jene beiden Apostelfürsten gefeiert und verehrt werden, die als maßgebliche Kräfte in Gottes Hand das Leben und das Wachstum der Urkirche bestimmt haben und in ihrem Tun und Sein Vorbild sind für jede Epoche der Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit. 

Dieser heutige Tag ist auch für mich selbst etwas Besonderes. Es ist der Jahrestag meiner Priesterweihe. Damals, 1998, war es ein Montag. So manche wunderten sich, dass wir Seminardiakone uns an einem Montag Abend die Priesterweihe wünschten, aber der Tag der Apostel Petrus und Paulus war und ist uns wichtig und kostbar. Viele Priestergenerationen sind an diesem Tag geweiht worden. Leider ist man in Wien einige Jahre später wieder von dieser Tradition abgekommen, hat andere - durchaus schöne Anlässe - wie das Hochfest Herz Jesu gewählt - und mußte dann aus verschiedenen Gründen wieder verschieben, einmal sogar wegen einer Fußballmeisterschaft…

Was können uns Petrus und Paulus sagen? 

Da ist zuerst Simon - vom Herrn Jesus Christus erhält er den Beinamen Kephas - Petrus - Fels. Ein Fischer vom See Genezareth, bodenständig, aber weder dumm noch ungebildet! (Wenn heute immer wieder behauptet wird, seine Briefe könnten nicht von ihm sein, da Petrus nicht Griechisch konnte, so muss man entgegnen, dass im damaligen Israel ohne Griechisch nicht einmal eine Brotflade gekauft werden konnte!) Er versteht nachzudenken - und nachzufragen. Und ist uns damit wertvoll und kostbar, weil er den Herrn zu Antworten führt, die für das Leben der Kirche, für das priesterliche Dasein von entschiedener Bedeutung sind. Gut, dass es den Petrus gibt! Sonst stünden wir heute noch mit der offenen und unbeantworteten Frage da: „Herr, wir haben alles verlassen, was ist der Lohn dafür?“ - Gut, dass er sich traute, Bekenntnisse abzulegen, die uns die Wahrheit über den Gottessohn nahebringen: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“ - Keine schwammigen, in pseudoakademische Sprache verbrämten Schachtelsätze, sondern einfache, klare, verständliche Kurzformeln. Die man sich merken kann und muss. Die uns in das Geheimnis des Glaubens einführen. 

Gut, dass es den Petrus gibt, der menschliche Stärken zeigte, aber auch Schwächen, der feig und ängstlich war, und doch vom Herrn so großartig angenommen und mit dieser unvergleichlichen Aufgabe betraut wurde, die Kirche zu leiten und zu führen. Ein Trost für uns in unserer Schwäche und unseren Glaubenszweifeln, dass Gott uns nicht fallen lässt, sondern aufrichtet. 

Ein Blick auf Paulus. So ganz anders: Hochgebildet, in der griechischen Sprache perfekt, sodass er diese in den Briefen prägt und sogar mit manchen neuen Ausdrücken garniert. Ein Stürmer und Dränger, der ein solch einschneidendes Bekehrungserlebnis auf dem Weg nach Damaskus erfahren hat, dass er gar nicht anders kann, als zu verkünden. Den Menschen weiter zu schenken, was er bekommen hat. 

Und beides dürfen wir als Christen annehmen, als Priester noch in besonderem Maße. 

Geben wir weiter, was uns geschenkt wurde. Lassen wir unsere Mitmenschen teilhaben an den Gnaden Gottes, die unser Leben bereichern! Bitten wir um den Eifer des Paulus, und vertrauen wir auf den Herrn, der uns auch dort annimmt und aufrichtet, wo wir einmal schwach geworden sind. 

Petrus und Paulus haben die junge Kirche geprägt. Im Glauben und im Vertrauen auf Gott beruft er uns, die Kirche von heute zu gestalten!

Amen. 

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