Wohin? Hilfen zur Berufungsfindung

Die neue Ausbildungsordnung (Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis) wurde am 8. Dezember 2016 von der Kleruskongregation veröffentlicht. Es geht um die Ausbildung und Formung derer, die zum Weihepriestertum berufen sind.
LINK --> Hier ist das Dokument zu finden: Das Geschenk der Berufung - Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (Kleruskongregation, 2016) <-- LINK

Eine kurze Einführung in das Anliegen findet sich auf de.radiovaticana.va:

 

Priesterausbildung: „Belebt, erneuert und neu zentriert“

Die Priesterausbildung muss „belebt, erneuert und neu zentriert“ werden: Die Kleruskongregation hat an diesem Donnerstag eine neue Ausbildungsordnung für Priester veröffentlicht. Unter dem Titel „Das Geschenk der priesterlichen Berufung“ werden auf knapp 90 Seiten die Rahmenbedingungen für die Ausbildung festgelegt.

Die konkreten sozio-kulturellen und kirchlichen Umständen hätten sich seit der letzten Ausbildungsordnung von 1970 stark verändert, so dass selbst die Anpassung von 1985 heute nicht mehr ausreiche, so der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, in einem Interview mit dem Osservatore Romano. Es habe sich viel gewandelt, „das Priesterbild, die geistlichen Bedürfnisse des Volkes Gottes, die Herausforderungen der erneuerten Verkündigung, die Sprachen der Kommunikation, und vieles mehr“, so Kardinal Stella. „Belebt, erneuert und neu zentriert“: diese drei Dimensionen nennt der verantwortliche Kardinal als die Schlüsselbegriffe dieser neuen „Ratio fundamentalis“, wie der Text offiziell heißt.

„Der Papst hat sich oft an die Priester gewandt und sie erinnert, dass ein Priester kein Funktionär ist, sondern ein Hirte des Volkes Gottes“, weist der Kardinal auf den Ausgangspunkt der Überlegungen zu einer neuen Ausbildungsordnung hin. Vom Papst seien auch Überlegungen zum Umgang mit Versuchungen gekommen, etwa durch den Umgang mit Autorität, durch eine rechtliche Starrheit oder durch Eitelkeit.

Menschliche Reife

Man wolle mit der neuen Ordnung die Tradition der Kirche in diese veränderte Welt integrieren, erklärt der Kardinal, die Inhalte, Methoden und Orientierung der bisherigen Ausbildung würden aktualisiert und durch neue Elemente ergänzt.

Ein besonderes Gewicht sei dabei auf das Element der menschlichen Reifung gelegt worden, „es kann keinen Priester ohne geistiges Gleichgewicht und ohne emotionale Reife geben“, erklärt Kardinal Stella. „Jede Lücke und jedes nicht gelöste Problem auf diesem Gebiet bringt die Gefahr, schweren Schaden anzurichten, entweder bei der Person selber oder beim Volk Gottes.“ Auf Erfahrungen in den Ortskirchen aufbauend betone die Ordnung deswegen die Wichtigkeit einer Zeit der Vorbereitung und Prüfung vor dem eigentlichen Eintritt ins Priesterseminar.

Was die Prüfung einer priesterlichen Berufung angehe, wolle die nun vorgelegte Ordnung „einige Automatismen überwinden, die in der Vergangenheit entstanden sind“, zu den Ausbildungsabschnitten Philosophie, Theologie und Pastorale Praxis würden deswegen weitere Schwerpunkte hinzugefügt, etwa die „Etappe der Jüngerschaft“. Diese Dimensionen entsprächen dem inneren Weg der Ausbildung. Um ein guter Priester zu sein, reiche es nicht aus, die Examen zu bestehen, erklärt Kardinal Stella, es brauche eine menschliche, geistliche und pastorale Reife und ein psychologisches Gleichgewicht.

Spiritualität des Priesters

Ein weiteres Schwergewicht lege die Ausbildungsordnung auf die Spiritualität von Priestern. Ein Priester sei kein „Mensch des Machens“, also ein religiöser Organisator oder ein Funktionär des Heiligen, sondern zuerst ein Jünger des Herrn. Nur durch eine Förderung dieser Beziehung zu Christus könnten wirksam „ein sakrales oder administratives Verständnis“ des priesterlichen Dienstes überwunden werden.

Ein weiteres Schlüsselwort sei der auch von Papst Franziskus immer wieder gebrauchte Begriff der „Unterscheidung“. Rigorismus und Ideologie würden überwunden, wo man den Heiligen Geist zu entdecken suche. Wer entdecke, dass man das Leben nicht „durch unflexible Schemata oder abstrakte Normen“ verstehen könne, der werde aufmerksam für den Dialog und das Verstehen der Bewegungen des Herzens. Das lerne man vor allem durch persönliche und geistliche Begleitung, fügte Kardinal Stella an. „Die Unterscheidung ist ein Geschenk, das die Hirten bei sich selber und mehr noch in den pastoralen Situationen anwenden müssen“, so Kardinal Stella.

Die gesunde Unruhe

Er rufe alle Priester von heute auf, in sich die „heilige Unruhe“ nicht auslöschen zu lassen, die jeden auf dem Weg halte. „Lasst das Gebet nicht schleifen, kümmert euch um euer inneres Leben“, fordert er sie auf.

Erst im Januar 2013 hatte Papst Benedikt XVI. die Zuständigkeit für die Priesterausbildung an die Kleruskongregation übertragen, zuvor war die Bildungskongregation für diese Fragen zuständig gewesen.

(Quelle: de.radiovaticana.va)

Zitate zum Priestersein

  • Das Stundengebet mit Herz und Mund - und bibelkundig - verrichten (Dir 76)

    Damit die Priester die Bedeutung des Stundengebets vertiefen können, ist es nicht nur erforderlich „die Stimme mit dem betenden Herzen in Einklang zu bringen, sondern auch ‚sich eine reichere liturgische und biblische Bildung‘ anzueignen, ‚zumal was die Psalmen betrifft‘“.Direktorium für Dienst und Leben der Priester, Nr. 76, Stundengebet
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