13. Sonntag im Jahreskreis - 26. Juni 2016
Liebe Gläubige!
Die Berufung des Elischa ist Thema der ersten Lesung dieses Sonntags. Es ist interessant, wie die Arbeit des Elischa beschrieben wird. In einer Reihe von zwölf Pflug-Gespannen führt er als Verantwortlicher das letzte, um alle anderen überblicken zu können. Von dieser verantwortlichen Position wird er nun weg-berufen. Elija wirft seinen Mantel über ihn. Und nach dem Abschiedskuss an die Eltern und dem Abschiedsmahl für seine Familie folgt Elischa dem Ruf Gottes, der ihm durch den Propheten mitgeteilt wurde.


Eine ähnliche Szene hören wir aus dem Evangelium. Doch hier hat sich die Brisanz der Situation weit erhöht. Jesus ist im höchsten Maße ungeduldig mit denen, der ihm folgen wollen. Er spricht von Heimatlosigkeit, er lässt den einen nicht das Werk der Barmherzigkeit tun, seinen Vater zu begraben, er lässt den anderen nicht mehr Abschied nehmen von seiner Familie.
Ist uns bewußt, was hier passiert? Es geht dem Evangelisten keineswegs darum, hier einen "anderen Jesus" zu zeigen. Gerade zuvor noch weist er die Jünger zurecht, die Feuer vom Himmel fallen lassen wollen, weil die Samariter sie als Juden so feindselig behandeln. Es ist also der Jesus, der Gottes Geduld mit den Sündern, Gottes Barmherzigkeit in vollendeter Weise in dieser Welt bezeugt.
Warum also diese Eile der Nachfolge? Warum dieser Größe Unterschied zur Berufung des Elischa?
Weil es die Zeit erfordert! Weil es die Endzeit ist! Weil hier Standesdünkel, familiäre Bindung - und damit sind vor allem auch jene gesellschaftlichen Zwänge gemeint, die heute oftmals Berufungen verhindern oder zerstören! - keine Rolle mehr spielen dürfen. Nachfolge muß voll und ganz geschehen. Der Ruf Gottes darf nicht überhört werden.
Das klingt menschlich schwierig. Und das ist es auch! Aus eigener Erfahrung darf ich dies bestätigen.
Es fällt mir nicht leicht, einfach Abschied zu nehmen Von Gewohntem und Liebgewordenen. Es fällt nicht leicht, einen Schritt ins Ungewisse zu tun, in eine neue Aufgabe, in neue Herausforderungen, in eine gänzliche Umstellung des Lebensrhythmus und der Tagesabläufe. Aber wo man den Ruf Gottes spürt, wo dieser auch durch den Bischof mitgeteilt und eingefordert wird, da darf man auf die Kraft von oben hoffen, auch den richtigen Weg zu finden und gehen zu können. Amen.

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