11. Sonntag im Jahreskreis C - 12. Juni 2016
Liebe Gläubige!
Frauen, Liebe, Sex - Oftmals das Thema Nummer eins bei Tischgesprächen. So finden wir es im (ausserkanonischen) dritten Esrabuch, so finden wir es sogar beim hochverehrten griechische Philosophen Sokrates, wo Plato vom wohl berühmtesten Tischgespräch der Weltgeschichte erzählt, dass es sich um Liebe, um die Urgewalt der Sehnsucht, die Mann und Frau zusammenbringt, drehte.


Das Evangelium gibt uns eine markante Szene wieder: Da kommt eine stadtbekannte Sünderin - welchem Gewerbe jene Frau nachging, waren allen am Tisch wohl bekannt - die beginnt, Jesus die Füße zu salben, zu küssen, ihre Tränen mit ihrem Haar abzutrocknen. Hier gleich die Liebesreue dieser Frau sehen zu wollen, wäre doch sehr überzogen. Denn auch die anderen Teilnehmer an diesem Mahl wußten sehr gut, dass Salben, streicheln, küssen durchaus auch erotische Komponenten hatten. Vielleicht auch deshalb der Ärger des Gastgebers und der anderen Gäste bei Tisch.
Doch hier erkennen wir die entscheidende Wendung: Wie wir oftmals im Sprichwort sagen, schreibt Gott auf den krümmsten Linien gerade. Aus diesen Liebeserweisen der Frau erwächst die Vergebung, die Jesus ihr zuspricht. Und für uns eine großartige Hoffnung!
Denn wir können doch wohl nicht behaupten, unsere Liebe zum Herrn wäre vollkommen und ganz ohne irdische, vielleicht egoistische Komponente. Eine solch vollkommene Liebe wäre nicht von dieser Welt! Wir dürfen durchaus eingestehen, dass unsere Konktaktaufnahme mit unserem Herrn und Gott durchaus von unserem Leben, ja auch von unserer Sünde geprägt ist. Auch wir sind Sünder - und in diesem Zustand nähern wir uns unserem Herrn, mit mehr oder weniger geglückten Liebeserweisen, vielleicht auch mit manchen, die von anderen mißgedeutet werden können.
Doch hier setzt die Vergebung des Herrn an. Hier können wir seine unendliche Barmherzigkeit spüren. Er wartet nicht, bis wir vollkommen sind - da könnte er lange warten....! Er nimmt an, was wir zu leisten imstande sind. Und er gibt uns das erlösende Wort der Vergebung, der Lossprechung. Wie die heilige Wolke, die Schechina, die sich auf das Volk senkte, so legt sich Gottes vergebende Liebe auf uns. Die Sünderin im Evangelium bekommt Vergebung - und auch wir, wo wir bereit sind, auch in der Unvollkommenheit unserer Liebe und unseres Glaubens dem Herrn entgegenzugehen.
Amen.

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