20. Sonntag im Jahreskreis B - 19. August 2018

Liebe Schwestern und Brüder, versammelte Gemeinde!

Kommt, esst von meinem Mahl, und trinkt vom Wein, den ich mischte. Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, und geht auf dem Weg der Einsicht! - Das ist der Aufruf Gottes, der göttlichen Weisheit, an uns heute. 

Wieder haben wir bekannte Worte des Johannesevangeliums gehört. „Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.“

Wir setzen dort fort, wo wir am vergangenen Sonntag zu lesen aufgehört haben. Es sind die Worte, mit denen Jesus selbst uns das Geheimnis seines Leibes und Blutes angekündigt hat, das, von dem wir in Wahrheit leben. Dann nämlich können wir davon leben, wenn wir für uns gelten lassen, was diese Worte in Wirklichkeit aussprechen. 

Wir haben es mit einem Geheimnis zu tun, nicht mit einem Rätsel. Denn ein Rätsel will aufgelöst sein, und dann wird’s beiseite gelegt. Wer die Eucharistie nicht als Geheimnis des Glaubens sieht, sondern als etwas magisch-Rätselhaftes, der wird bestrebt sein, "Lösungsversuche" zu unternehmen. Doch all diese Versuche sind zum Scheitern verurteilt, weil sie ein Rätsel zu lösen versuchen, das in dieser Weise nicht besteht. Es besteht sogar die Gefahr, dass die heiligste Eucharistie durch solche Versuche in die Belanglosigkeit einer „frommen Jause“ abrutscht, wo man sich zwar gerne trifft und zusammensetzt, letztlich aber unverändert, höchstens durch den neuesten Tratsch bereichert, wieder fortgeht. 

Hier - beim Geheimnis der Eucharistie - geht es um etwas gänzlich anderes. Hier geht es um das, wovon wir leben, um das, worin ich bleiben will, was mich verändert, von meinem Innersten her. Hier geht es um mich selbst, um mein Leben. Es muss ja auffallen, dass der Herr in dieser Rede über das Geheimnis der Eucharistie  mehrmals und eindringlich das ewige Leben anspricht. Wir bemerken also, das unsere Eucharistiefeier und besonders die Heilige Kommunion Entscheidendes mit diesem Leben auf der Erde zu tun hat, weil sie unser Leben auf das richtige Ziel hin ausrichtet. 

Hören wir genau auf die Worte Jesu: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tag. Dies klingt vorerst wie ein Widerspruch. Ewiges Leben haben, und doch der Auferweckung bedürfen. Genau hier liegt die unbeschreibliche Tiefe in diesem Geheimnis der Eucharistie. Denn immer neu werden wir durch den Genuss dieses Lebensbrotes, durch die Communio mit unserem Herrn Jesus Christus, herausgehoben aus den unsinnigen Kreisläufen einer blinden Diesseitigkeit, eines verzweifelten Unglaubens, der uns weismachen will, dass unser Leben mit dem Tod endet, alles aus ist, der Mensch in die Vergessenheit der Geschichte stürzt. Die Eucharistie öffnet uns die Augen für jene Welt Gottes, die uns erwartet. Der Himmel ist offen, wenn wir Eucharistie feiern, die Prophetie des Sehers von Patmos ist erfüllt: Gott ist in unserer Mitte. Und dieses Bewusstsein des Reiches Gottes, das eine Realität in unserem alltäglichen Leben sein soll, wird neu gestärkt in jeder heiligen Messe, in jeder Anbetung, beim Fronleichnamsumzug, beim kurzen Besuch in der Kirche, wo wir unser Knie beugen vor dem Tabernakel im Bewusstsein: Herr, du bist da, du willst mir nahe sein, du willst der Immanuel, der Gott mit uns sein. 

Bitten wir die selige Jungfrau Maria, die wie kein anderer Mensch Gemeinschaft - Communio - mit dem Gottessohn halten konnte, sie möge uns den richtigen Weg führen, sie möge uns eine tiefe Liebe zur heiligsten Eucharistie ins Herz stiften, dass wir mit Freude am Gottesdienst teilnehmen und Hand und Herz dem Herrn öffnen können, der uns das ewige Leben schenken will. 

Amen. 

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