„Die Erschöpfung der Priester! Wisst ihr, wie oft ich daran denke, an euer aller Erschöpfung? Ich denke oft daran und bete oft, besonders wenn auch ich selber müde bin. Ich bete für euch, die ihr in der Mitte des gläubigen Volkes Gottes arbeitet, das euch anvertraut ist, viele von euch an gefährlichen und verlassenen Orten. Und eure Erschöpfung, liebe Priester, ist wie der Weihrauch, der still gen Himmel steigt. Unsere Erschöpfung steigt direkt zum Herzen des Vaters.“

Auch Erholung von dieser Müdigkeit habe mit Gott zu tun, sagte Franziskus und warnte davor, sich diese Entspannung in der Konsumwelt zu holen. „Denken wir immer daran, dass ein Schlüssel für die priesterliche Fruchtbarkeit darin liegt, wie wir uns erholen und wie wir merken, dass sich der Herr unserer Müdigkeit annimmt. Wie schwer ist es doch, das Erholen zu lernen!“ Einige Fragen der Reflexion könnten helfen, sich dieser Erholung bewusst zu werden, so der Papst. Könne ein Priester die Dankbarkeit und Zuneigung des Volkes Gottes akzeptieren? Ist der Heilige Geist auch in der Entspannung da, oder wird er nur als der gesehen, der Arbeit schafft? Fragt ein Priester andere um Rat?

„Ich möchte mit euch einige Müdigkeiten teilen, über die ich meditiert habe“, fuhr der Papst fort. „Da ist die, die wir „die Müdigkeit der Menschen, der Menge“ kennen können: Für den Herrn wie auch für uns war es ermüdend - so sagt die Schrift -, aber es war eine gute Müdigkeit, eine Müdigkeit voller Frucht und Freude. Die Menschen, die ihm folgten, die Familien, die ihm ihre Kinder brachten auf dass er sie segne, die Geheilten, die mit ihren Freunden kamen, die Jugendlichen voller Enthusiasmus für den Rabbi .., sie ließen ihm nicht einmal Zeit zum Essen. Aber der Herr hat sich über das Bleiben der Menschen nicht geärgert. Im Gegenteil: es schien, als ob ihm das neue Energie gäbe.

(..) Das gläubige Volk lässt uns niemals ohne Aufgabe, es sei denn wir verstecken uns im Büro oder gehen mit dunklen Brillengläsern in die Stadt. Diese Müdigkeit ist gut und gesund. Es ist die Müdigkeit der Priester mit dem Geruch der Schafe …, aber mit dem Lächeln eines Vaters, der auf seine Kinder oder Neffen schaut. Das hat nichts zu tun mit denen, die nach teuren Parfums duften und dich von weitem und von oben herab betrachten. Der Geruch der Schafe und das Lächeln des Vaters ..

Ja, sehr müde, aber mit der Freude dessen, der den Herrn hört, der sagt:

„Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters“ (Mt 25:34).“ Es gebe aber auch die „Müdigkeit der Feinde“, erklärte Papst Franziskus. Die käme davon, selber alles machen zu wollen, sozusagen als Superman alles lösen zu wollen, auch das, was nur Gott lösen könne. Die Herde Gottes vor dem Bösen bewahren brauche Gnade, Jesus habe diese Gnade versprochen indem er sagte, er habe die Welt besiegt, zitierte der Papst aus dem Johannesevangelium.

„Und zuletzt - damit diese Predigt euch nicht ermüdet - ist da auch die „Müdigkeit an sich selbst“ (vgl EG 277). Das ist vielleicht die gefährlichste, denn die anderen beiden kommen daher, dass wir exponiert sind, aus uns selbst heraus gehen um zu salben und zu handeln (wir sind ja Leute, die sich um Menschen kümmern). Diese Müdigkeit dagegen ist selbstbezogener: Es ist eine Selbsttäuschung, die sich nicht ins Gesicht blickt.“ Man tue so, als sei man jemand anders, als man wirklich ist, man fliehe vor sich und der Realität und trauere den „Fleischtöpfen Ägyptens“ hinterher. Papst Franziskus nannte das in seiner Predigt „mit der Weltlichkeit kokettieren“. „Und wenn jemand alleine bleibt, dann merkt man, wie viele Teile des Lebens von dieser Weltlichkeit durchdrungen sind und wir haben den Eindruck, dass kein Bad das abwaschen kann. Das kann eine bösartige Müdigkeit sein.“

Die zweite Liturgie dieses Tages gebe aber das Bild dafür, dass das nicht so sei. In der Fußwaschung kümmere sich der Herr selbst um die Seinen. Es sei eine „Waschung der Nachfolge“, so der Papst, „Der Herr wäscht denen, die ihm nachfolgen, die Füße, er wird an uns „beteiligt“ (EG 24), er nimmt es auf sich, selbst jeden Fleck zu waschen, den weltlichen und fettigen Schmutz, der uns auf dem Weg anhaftet, den wir in seinem Namen gehen. Wir wissen, dass man an den Füßen ablesen kann, wie es dem Körper geht. Wie wir dem Herrn nachfolgen zeigt, wie es unserem Herz geht. Die Plagen der Füße, die Stauchungen und die Müdigkeit, sind Zeichen dafür, wie wir ihm nachgefolgt sind, auf welchen Wegen wir seine verlorenen Schafe gesucht haben und versucht haben, seine Herde zu grünen Auen und ruhigen Wassern zu führen.“ Jesus wasche und reinige von allem, was sich an Schmutz bei der Nachfolge ansammle, die Nachfolge Jesu werde von ihm selber gewaschen, so dass sich die Jünger zu Recht freuen können. „So haben wir den Mut, herauszugehen und „bis an die Enden der Welt zu gehen, an alle Peripherien“, um diese frohe Botschaft allen Zurückgelassenen zu bringen, wissend dass er „bei uns ist, jeden Tag bis zum Ende der Welt … Und wir lernen es müde zu sein, aber auf gute Weise müde!“

Quelle: radiovaticana.va

(rv 02.04.2015 ord)

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